Die Tagung, die in der Universitätsbibliothek Chemnitz stattfindet, beschäftigt sich mit zentralen Herausforderungen unserer Zeit und deren Umsetzung in einer zukunftsfähigen Verwaltung. Nach einem Grußwort des Chemnitzer Oberbürgermeisters Sven Schulze werden im Rahmen von Fachvorträgen aus den verschiedenen Behörden bundeslandübergreifend Lösungen und „Best Practices“ diskutiert – etwa zum Thema Digitalisierung, zu Industrieansiedlungen, der Bekämpfung von Rechtsextremismus oder zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung.
„Gerade in Zeiten knapper Ressourcen und wachsender Herausforderungen brauchen wir gemeinsame Antworten. Der Innovationsring bietet eine wertvolle Plattform, um voneinander zu lernen, Wissen zu bündeln und innovative Lösungen zu diskutieren – mit direktem Nutzen für Bürgerinnen und Bürger“, betont Walter Bürkel, Vizepräsident der Landesdirektion Sachsen.
Der Innovationsring findet im jährlichen Wechsel in verschiedenen Bundesländern statt und wurde in der Vergangenheit auch digital umgesetzt. Die Veranstaltung soll die Vernetzung auch innerhalb föderaler Strukturen stärken.
Teilnehmende Bundesländer sind Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen – alle vertreten durch ihre jeweiligen Mittelbehörden wie Regierungspräsidien oder Landesverwaltungsämter.
Hintergrund: Mittelbehörden in Deutschland
Mittelbehörden wie die Landesdirektion Sachsen nehmen in Deutschland eine wichtige Vermittlerrolle zwischen Ministerien auf Landesebene und den Kommunen wahr. Sie setzen politische Vorgaben um und koordinieren komplexe Verwaltungsaufgaben. In Bundesländern mit Regierungsbezirken – etwa Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen – übernehmen diese Funktion die Regierungspräsidien beziehungsweise Bezirksregierungen.
Auch Länder wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verfügen über Behörden mit Mittlerfunktion. Diese sind rechtlich als Landesoberbehörden ausgestaltet und landesweit zuständig, beispielsweise das Thüringer Landesverwaltungsamt oder die Landesdirektion Sachsen.
Andere Bundesländer, etwa Brandenburg, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein, verfolgen funktionale Lösungen mit Sonderbehörden. Kleinere Länder wie Mecklenburg-Vorpommern oder das Saarland setzen auf einen zweistufigen Verwaltungsaufbau ohne Mittelbehörden.
- Quelle: Landesdirektion Sachsen