Schweigeminute in den Schulen anlässlich der Ermordung des französischen Lehrers Samuel Paty am 02. November 2020 um 11:15 Uhr

Am 16. Oktober 2020 wurde der 47-jährige Geschichts- und Geographielehrer Samuel Paty in einem Pariser Vorort Opfer eines Mordanschlages.

Aus der tiefen Verbundenheit mit unserem direkten Nachbarland und unseren Freunden in Frankreich empfinden wir ein tiefes Mitgefühl mit den Angehörigen und der Schulgemeinschaft des Opfers.

Samuel Paty hatte in seinem Unterricht das Recht auf Meinungsfreiheit behandelt und als Anschauungsmaterial Mohammed-Karikaturen aus der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ benutzt. Er hatte vorher seinen Schülerinnen und Schülern angeboten, den Blick auf die Zeichnungen abzuwenden, falls sie nicht mit diesen konfrontiert werden wollten.

Der im Schulgesetz formulierte Bildungsauftrag der Schule enthält die Verpflichtung, Schülerinnen und Schüler zu selbständigem Urteil und eigenverantwortlichem Handeln zu führen und zur Bereitschaft zu erziehen, gewaltfrei zusammenzuleben. Diesen Auftrag hat auch Samuel Paty in seinem Unterricht umgesetzt. Für dieses Handeln wurde er zum Opfer.

"Ich bin allen Lehrkräften in Rheinland-Pfalz dankbar dafür, dass sie in ihrer täglichen Arbeit die Werte der Demokratie und Toleranz vermitteln und die Schulen zu einem Ort des demokratischen Miteinanders machen", so Präsident Thomas Linnertz.

Auch deshalb und in Erinnerung an Samuel Paty bittet der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Thomas Linnertz alle Schulen unseres Landes, dem Aufruf des französischen Bildungsministers Jean-Michel Blanquer an alle Staaten Europas zu folgen und am

02. November 2020 um 11:15 Uhr

in einer Schweigeminute des Opfers zu gedenken.

Zugleich regt er an, über die Hintergründe dieses Anschlags aufzuklären und Schülerinnen und Schülern erneut für Toleranz und gegen Gewalt und Radikalismus zu sensibilisieren.

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