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Rheinland-pfälzischer Landeswettbewerb 2017 zum Bundesentscheid 2019 Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ - Bekanntgabe der Ergebnisse im Gebietsentscheid 2017 für die Region Trier

Gebiet Trier
Der Gebietsentscheid in der Region Trier im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2017 ist abgeschlossen. Das Ergebnis, das von der 6-köpfigen Fachjury des Gebietes Trier festgestellt wurde, hat der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Thomas Linnertz, bekanntgegeben.

Übersicht der Siegergemeinden sowie der teilnehmenden Gemeinden:

3 Gemeinden in der Hauptklasse / Gebiet Trier:

Platz Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde Landkreis
1 Basberg 88 Hillesheim Vulkaneifel
2 Oberkail 618 Bitburger-Land Bitburg-Prüm
3 Ayl 1573 Saarburg Trier-Saarburg

Weiterhin haben folgende Gemeinden auf Gebietsebene am Wettbewerb teilgenommen (alphabetische Reihenfolge):

Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/
verbandsfreie Gemeinde Landkreis
Ammeldingen 292 Südeifel Bitburg-Prüm
Bodenbach 211 Kelberg Vulkaneifel
Ellenberg 94 Birkenfeld Birkenfeld
Kronweiler 337 Birkenfeld Birkenfeld
Schönecken 1485 Prüm Bitburg-Prüm
Wolf (Stadtteil) 827 Traben-Trarbach Bernkastel-Wittlich

2 Gemeinden in der Sonderklasse / Gebiet Trier:

Platz Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/
verbandsfreie Gemeinde Landkreis
1 Waxweiler 1141 Arzfeld Bitburg-Prüm
2 Niederbrombach 482 Birkenfeld Birkenfeld

Weiterhin haben folgende Gemeinden auf Gebietsebene am Wettbewerb teilgenommen (alphabetische Reihenfolge):

Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/
verbandsfreie Gemeinde Landkreis
Brücken 1168 Birkenfeld Birkenfeld
Horbruch 341 Rhaunen Birkenfeld
Wiltingen 1461 Konz Trier-Saarburg

Allgemeine Informationen zum Wettbewerb:

Grundlage für die rheinland-pfälzischen Landeswettbewerbe 2017/2018 „Unser Dorf hat Zukunft“ sind die Richtlinien mit Wirkung vom 1. Januar 2017. Jede Gemeinde mit bis zu 3.000 Einwohnern hat die Möglichkeit, am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilzunehmen und im Kreis-, Gebiets-, Landes- und Bundesentscheid Auszeichnungen entgegenzunehmen.

Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist in besonderem Maße dazu geeignet, die Menschen zu motivieren, Perspektiven für das Dorf und die Region zu entwickeln und nachhaltig zu gestalten. Von den vielfältigen Effekten gemeinsamer Anstrengungen und Erfolge können letztendlich alle Wettbewerbsteilnehmer profitieren. Schon die Entscheidung am Wettbewerb teilzunehmen, ist ein großer Gewinn für das Dorf.

Der Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurde auf Kreisebene in 193 Gemeinden (103 Gemeinden in der Hauptklasse / 90 Gemeinden in der Sonderklasse) in den Gebieten Trier, Koblenz und Neustadt / Weinstr. durchgeführt.

In der Region Trier haben insgesamt 33 Gemeinden teilgenommen; von diesen Gemeinden haben sich 14 Gemeinden (9 HK und 5 SK) für den Gebietsentscheid qualifiziert.

Die Bereisung der Ortsgemeinden, die sich für den Landesentscheid qualifiziert haben, beginnt ab Montag, den 14. August 2017.

Zu den Ergebnissen im Gebietsentscheid in der Region Trier:

Herausragender 1. Platz konnte die Ortsgemeinde Basberg in der Hauptklasse erzielen.

Auf den weiteren beiden Plätzen folgen die Ortsgemeinden Oberkail (2. Sieger) und Ayl (3. Sieger).

In der Hauptklasse nehmen die Gemeinden teil, die sich erstmalig dem Wettbewerb stellen.

Die Ortsgemeinde Waxweiler wurde erst platziert in der Sonderklasse, in der die Gemeinden zusammengefasst sind, die in früheren Jahren bereits im Gebietsentscheid waren.
Auf Platz 2 folgt die Ortsgemeinde Niederbrombach.

Die vorgenannten 5 Siegergemeinden aus dem Gebiet Trier nehmen am Landesentscheid teil, der im August startet.

Die Siegergemeinden zeichnen sich insbesondere durch ihre Entwicklungskonzepte und Entwicklungsvorstellungen für die Zukunft sowie deren wirtschaftliche Initiativen aus.

Von großer Bedeutung war auch das große bürgerschaftliche Engagement. Auch wurden die sozialen und kulturellen Aktivitäten in den Gemeinden hoch bewertet.
Die fünf Siegergemeinden sind dicht gefolgt von den weiteren Teilnehmern des Landeswettbewerbs im Gebietsentscheid Trier (alphabetische Reihenfolge): In der Hauptklasse: Ammeldingen, Bodenbach, Ellenberg, Kronweiler, Schönecken und Wolf (Stadtteil).

und

in der Sonderklasse: Brücken, Horbruch und Wiltingen.

Gerne hätte die Jury weitere Gemeinden bei deren hohen Leistungsdichte in den Landesentscheid entsandt. Dies war jedoch auf Grund der diesjährigen Anzahl der teilnehmenden Gemeinden auf 3 Gemeinden in der Hauptklasse und auf 2 Gemeinden in der Sonderklasse begrenzt.

Einzelbetrachtung in der Hauptklasse:

1. Platz: Ortsgemeinde Basberg
Die im Nordwesten der Vulkaneifel gelegene kleine Gemeinde Basberg mit derzeit 88 Einwohnern betreibt u. a. mit Mitteln der Dorferneuerung und des Investitionsstocks eine sehr erfolgreiche und maßstäbliche Ortsentwicklung. Die überaus bewusste und professionelle Auseinandersetzung mit den Qualitäten vor Ort bewegt Städter u. a. aus dem Kölner- / Bonner Bereich zum Zuzug. Die Konzepte auf professioneller als auch auf gemeindlicher Grundlage weisen eine hervorragende Partizipation der Bürger aller Altersschichten und vor allem der Kinder auf.

Die permanente Auseinandersetzung mit der Zukunftsfähigkeit des Dorfes hat u. a. dazu geführt, dass fast 25 % der Bevölkerung Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind. Damit liegt Basberg erheblich über dem Landesdurchschnitt.

Die dörfliche Wirtschaftsstruktur ist mit Unternehmen vielschichtig aufgestellt und der Tourismus wird mit der Bereitstellung von Gästebetten, der öffentlichen Auslage von Wanderkarten und dem vorzufindenden Wanderwegeausbau optimal gewährleistet.

Trotz engen finanziellen Handlungsspielräumen hat es die Gemeinde mit herausragendem ehrenamtlichem Engagement der Bürger geschafft, hohe Werte in den unterschiedlichsten Aufgabenstellungen eines Dorfes zu erreichen. 2010 wurde ein für das Dorf angemessenes und gut bearbeitetes Dorferneuerungskonzept erstellt, welches konsequent Anwendung findet. So wird im Umfeld der nachträglich barrierefrei gestalteten Kirche im angrenzenden gut proportionierten und mit regionalem Naturstein eingefassten Friedhof ein neues maßstäbliches Dorfgemeinschaftshaus errichtet. Dadurch wird die Ortsmitte weiter definiert und gestärkt.

Viele historische Häuser sind bereits mit regionalen und natürlichen Materialien umgesetzt bzw. befinden sich aktuell in der Umsetzung, welche die regionale Baukultur in besonders angenehmer Weise unterstreichen. Im öffentlichen als auch im privaten Bereich findet mittels standortgerechten Gehölzen, Bauerngärten, Gemüseanlagen und Blütenhecken eine Verschmelzung der öffentlichen und privaten Flächen statt.

Basberg fügt sich aufgrund von ausgewogenen Übergängen zwischen Bauflächen und der Landwirtschaft sehr harmonisch in das Landschaftsbild ein. Der Katzenberg, ein in den Ort hineinragendes Naturdenkmal mit seltenen Orchideenarten, wird mittels eines Beweidungsprojektes sowie mit gemeindlichen Freistellungsmaßnahmen – insbesondere mit Kinderprojekten – gepflegt.
So werden die sozialen Kompetenzen der Bürger aller Altersstrukturen im Ort - vor allem die Kinder - in alle stattfinden Gemeinschaftsaktivitäten eingebunden. Durch diese einzigartige Basisdemokratie der Basberger und Aktivitäten in vielschichtigen Bereichen findet ein überaus intaktes Dorfleben statt, welche die vorzufindende Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit diese kleine Ortsgemeinde mit ihren Potentialen überaus optimistisch in die Zukunft blicken lässt.


2. Platz: Ortsgemeinde Oberkail
Die Eifelgemeinde Oberkail hat derzeit rd. 620 Einwohner und liegt an der östlichen Grenze Eifelkreises, angrenzend an den Landkreis Bernkastel-Wittlich

Durch eine enge Vernetzung sowie altersmäßige Durchmischung von Jung und Alt der im Dorf befindlichen Vereine und Gruppierungen wird das soziale und kulturelle Leben im Ort permanent ausgebaut und über die Maße gepflegt. Durch eine permanente Auseinandersetzung mit der Zukunftsfähigkeit des Dorfes sowie die konsequente konzeptionelle Arbeit der Gemeinde (aktuell Teilnahme am Zukunfts-Check-Dorf / Fortschreibung DE-Konzept) ist es der Gemeinde u. a. gelungen, dass ca. 20 % der Bevölkerung unter 20 Jahre alt ist.
Derzeit bemüht sich die Gemeinde sehr um den Erhalt der vorbildlich funktionierenden sozialen Mitte mit Grippe, KITA und Schule, die von der Gemeinde getragen und mitgestaltet wird.
Kinder und Jugendliche werden in gemeindliche Entscheidungen eng eingebunden. Zudem werden und über das Jahr hinweg vielfältige Aktionen mit beeindruckendem bürgerlichen Engagement für alle Altersschichten durchgeführt.

Weiterer besonderer Schwerpunkt im Rahmen der Dorfentwicklung ist der bewusste Umgang mit der historischen Bausubstanz bzw. der Erhalt und die Inwertsetzung der vielzähligen Kulturdenkmäler - neben der historischen Burg – in vorbildlicher Weise herauszustellen, so dass im Zusammenspiel mit den dazugehörigen ländlich geprägten Freiflächen ein sehr guter Gesamteindruck entsteht.

Seit Jahren wird die Innentwicklung vor der Außenentwicklung konsequent vorangetragen, so dass die Ausweisung von Neubaugebieten zugunsten der verbleibenden Bestandsressourcen im Ortskern als äußerst sinnvolle und vorbildliche Aktivität zu werten ist. Die Gemeinde hat ein besonderes Augenmerk auf die Nachfolgenutzung, u. a. für ortsbildprägende Gebäude, um drohendem Leerstand entgegen zu wirken.

Oberkail hat im Bereich der Gartenkultur ein besonderes Highlight zu bieten: Eine entlang des Kailbaches gelegene gepflegte Gemeinschaftsgartenanlage, die einen beispielhaften Pflegezustand aufweist und mit einem vielfältigen Pflanzendurchsatz bestückt ist.
Die Landschaft von Oberkail ist im Bewusstsein des Dorfes und seiner Bewohner vorhanden. Der v. g. Kailbach ist in relativ großen Teilen noch unverbaut und die umgebenden Waldbereiche sind sowohl hervorragend ausgestattet als auch gepflegt. Die stark landwirtschaftlich geprägten Feldflure mit Obstwiesen werden intensiv genutzt, so werden Obsterträge verwertet und regelmäßig Baumschnittkurse angeboten.

Auf einer Anhöhe befindet sich die mit dem Ort über einen qualitätsvoll gestalteten Kreuzweg verbundene Frohnertkapelle aus dem Jahre 1647. Sie wird neben Gläubigen auch sehr rege von Wanderern besucht. Die rosettenartige Gebäudestruktur wird eingefasst von einer Hainbuchenhecke und wunderbarem alten Baumbestand.

Oberkail lebt sehr stark von der kreativen Atmosphäre, welche durch die ganzheitlichen Ansätze der Gemeinde entstehen und dadurch neben der hervorragenden Wohnqualität auch die Ansiedelung von vielen Selbständigen und Unternehmen mit sich zieht.


3. Platz: Ortsgemeinde Ayl
Ayl mit seinem Ortsteil Biebelhausen ist im diesjährigen Wettbewerb mit 1573 Einwohnern die größte bereiste Ortsgemeinde im Gebiet Trier. Durch die positive strukturpolitische Lage mit Saarburg, Trier und dem nahegelegenen Nachbarland Luxemburg, verbunden mit guter Verkehrsanbindung und guter Wohnqualität, sind stabile Einwohnerzahlen bzw. Zuwächse zu verzeichnen.

Diese guten Bedingungen wirken sich ebenfalls positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung aus dem Ort aus.
Durch die konsequente interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Ort und den unternehmerischen Aktivitäten gelingt es eine hochwertige Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Gastronomie, Weinbau und Tourismus. Im Ortsteil Biebelhausen gelingt es ebenfalls, eine Großbäckerei mit ca. 600 Mitarbeitern verträglich zu integrieren.

Die vorhandene Versorgungsstruktur, das Angebot an Dienstleistungen und die Zahl von kulturellen sowie sportlichen Aktivitäten zeugen von einer aktiven Bürgerschaft und einem intakten Vereinsleben. Als Alleinstellungsmerkmal ist hier noch die Bewirtschaftung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschuleinrichtungen die Bewirtschaftung eines antiken Weinberges nach historischen Vorbildern zu erwähnen.

Die beiden Ortslagen Ayl und Biebelhausen liegen eingebettet in einem wunderbaren vielschichtigen Landschaftsraum. Wechselnde Wald- und artenreiche Grünlandflächen mit eingestreuten Rebflächen (mit der weltbekannten Weinlage „Ayler Kupp“) hinab in die Talweiden mit Streuobstbesatz bis zum Saarufer runden das Erscheinungsbild der Ortslage ab. Dieser interessante Naturraum wird touristisch über ausgedehnte Kultur- und Landschaftswege erschlossen.

Die vom Land Rheinland-Pfalz als Schwerpunktgemeinde anerkannte Dorferneuerungsgemeinde Ayl ist aktuell bestrebt eine maßstäblich angemessene Ortskernentwicklung mit 16 – 18 Wohneinheiten für diverse Wohnformen bereit zu stellen. Hier wird derzeit durch kompetente Planer eine äußerst qualitätsvolle Neuordnung des Areals, an den angrenzenden Dorfplatz geschaffen.
Des Weiteren ist es dem Ort gelungen, das Schloss Ayl zu revitalisieren. Ein erfahrener und fachkundiger Investor saniert dieses Kulturdenkmal aktuell zu einer Wohnanlage für „Betreutes Wohnen im Alter“. Hier wird in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, mit gemeindlicher Unterstützung und in Zusammenarbeit mit dem unmittelbar angrenzenden Kindergarten, ein herausragender Ort für alle Generationen entstehen. Das angrenzende KITA-Außengelände ist durch sein vielfältiges Spielangebot, dem geringen Versiegelungsgrad und der Schatten spendenden Großbegrünung besonders herauszustellen.

Herausragende ortsbildprägende Elemente wie die Kapelle im Ayler Ortsteil Biebelhausen, welche torartig durch zwei alte Linden flankiert wird, lassen ein fantastisches Ensemble entstehen und runden auch diesen Ortsteil in bemerkenswerter Weise qualitätsvoll ab.

Einzelbetrachtung in der Sonderklasse:

1. Platz: Ortsgemeinde Waxweiler

Die im Naturpark Südeifel gelegene Gemeinde Waxweiler mit rund 1.140 Einwohnern betreibt seit über 20 Jahren u. a. mit Mitteln der Dorferneuerung und der Städtebauförderung eine sehr erfolgreiche Dorfentwicklung. Aktuell ist es dem Ort gelungen, in das Folgeprogramm „Ländliche Zentren – Kleinere Städte und Gemeinden“ durch das Land aufgenommen worden zu sein.

Bereits 2012 konnte Waxweiler einen hervorragenden 2. Platz im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in der Hauptklasse belegen und sogar auf Landesebene den 4.Platz erreichen.

Durch vorbildliche konzeptionelle Vorgehensweise hat die Ortgemeinde trotz geographisch ungünstiger Lage vorbildlich in den Bereichen Tourismus, Gewerbe- sowie Innenentwicklung punkten können und somit den Sieg im diesjährigen Wettbewerb erreicht.

So werden aktuell die sozialen Gemeinschaftseinrichtungen Kindergarten/Grippe, Schule, Seniorenwohnen, Altenpflege, Kurzzeitpflege konsequent im privaten als auch im öffentlichen Bereich gestärkt und weiter ausgebaut bzw. gemeindlich gefördert.

Der Gemeinde gelingt es, qualitativ hochwertige touristische Infrastrukturen mit öffentlichen Interessen im Rahmen einer Kooperation mit dem ansässigen Ferienparkbetreiber zu unterhalten. Das kommunal betriebene Freibad kann dadurch eine Kostenoptimierung erfahren.

Aktuell steht sogar die Erweiterung der Feriensiedlung an, welche auf eine gute touristische Auslastung schließen lässt und die touristische Infrastruktur wird weiter gestärkt.

Die weiteren gemeindlichen Aktivitäten bzw. anstehenden Maßnahmen, wie Verbindung Ortszentrum mit dem Fluss Prüm, Fischtreppe sowie die Konzipierung einer verträglichen Ausweisung eines Neubaugebietes mit regionaltypischen Gestaltungsvorgaben wird besonders hervorgehoben. Diese Herangehensweise kann als Maßstabsbildner für viele Ortsgemeinden dienen.

Waxweiler selbst bezeichnet sich als Wohlfühlgemeinde, was sich insbesondere durch die vielfältigsten Vereinsaktivitäten für alle Generationen sowie die Angebote für Alt und Jung belegen lässt. Mit dem Dechant-Faber-Haus wurde eine attraktive, behindertengerechte Begegnungsstätte geschaffen, die als Fort- und Weiterbildungsstätte der gesamten Bevölkerung zur Verfügung steht.
Nachdem die Umgehungsbrücke im Jahre 1986 erbaut wurde, ist es der Gemeinde hervorragend geglückt, die ursprünglich stark verkehrlich genutzte Hauptstraße gestalterisch so aufzuwerten, dass hier eine innerörtliche Aufenthaltsqualität entstanden ist. Der Dorfmittelpunkt mit Eligiuskirche, Kirchvorplatz, Devonium, Tourismuscenter und Haus Dechant Faber ist vorbildlich.

Die dichte Verzahnung des Ortes mit dem Umgebungsgrün, die vorzufindende bewegte Topographie sowie die Grüneinbindung der vorhandenen Gewerbebauten und der öffentlichen Einrichtungen gilt es besonders zu erwähnen.

2. Platz: Ortsgemeinde Niederbrombach

Die am westlichen Randbereich des Nationalparks Hunsrück-Hochwald gelegene Gemeinde Niederbrombach (derzeit 482 Einwohner) betreibt aktuell Dorfentwicklung. So mündet die 2017 abgeschlossene Dorfmoderation in die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den dort herausgearbeiteten Aufgabenstellungen, konnte bereits mit Mitteln der Dorferneuerung eine vorbildliche Entwicklung des Festplatzes mit der dazugehörigen Infrastruktur, mit einfachen, angemessenen Gestaltungsmitteln, geschaffen werden. Die Konzentration der Vielzahl von Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten, orientiert an ökologischen Vorgaben, ist als beispielgebend zu bewerten.

Niederbrombach beeindruckt durch seine starke Gewerbe-, aber insbesondere durch die vorzufindende Infrastruktur, wie z.B. Banken, Arztpraxis, Kindergarten, Grundschule, Sportanlage, welche eine optimale Sicherstellung der Bürgerversorgung in diesem strukturschwachen Raum gewährleistet.
Die überdurchschnittlich ausgeprägten Vereinsangebote, die seltene in dieser Intensität vorzufindende Brauchtumspflege, welche über das ganze Jahr verteilt ist, zeugen von einer besonders aktiven Bürgerschaft und einem intakten Vereinsleben.

Der harmonisch in die Landschaft eingebettete Ort mit besonders artenreichen Tal- und Hangwiesen / Hangwäldern werten das äußere Erscheinungsbild maßgeblich auf. Der ebenfalls spektakulär am Hang gelegene Friedhof mit seiner aus regionalen Natursteinen erstellten historischen Umfassungsmauer ist einzigartig und wertvoll und überzeugt mit seiner Schlichtheit mit selten hoher Qualität. Ebenso der innerörtliche Bereich um die Kirche nebst Pfarrhaus ist in seiner gestalterischen Erscheinung als Vorbild für weitere vorhandene historische Bestandsbauten heranzuziehen.

Weiter hervorzuheben ist die im Rahmen der Dorfmoderation entstandene planvolle Entwicklung des zentral gelegenen Dorfplatzes mit vielschichtiger Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität. Die hieraus ableitbaren Gestaltungsleitbilder, welche übertragbar sind auf gewerbliche Betriebe und privat angrenzende Freiflächen, werden in naher Zukunft positive Wirkung auf den gesamten Ort erzielen.

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