Pflege des Jüdischen Friedhofes Worms Heiliger Sand durch Internationalen Bauorden – ADD-Präsident Linnertz und Oberbürgermeister Kissel besuchen ehrenamtliche Jugendliche

Bildunterschrift: ADD-Präsident Thomas Linnertz und dem Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel, Beigeordneter Uwe Franz, der Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz, Frau Stella Schindler-Siegreich sowie der Projektgruppe mit Ralf Quirin Heinz, Raimund Schneider und Bauorden-Geschäftsführer Peter Runk.

Trier/Rheinland-Pfalz – „Die Arbeiten sind noch nicht beendet, aber über das Engagement und das sich abzeichnende Ergebnis freuen wir uns schon jetzt“, so die Teilnehmer der offiziellen Begehung auf dem Jüdischen Friedhof Heiliger Sand in Worms. ADD-Präsident Thomas Linnertz und Oberbürgermeister Michael Kissel sowie Stella Schindler-Siegesreich von der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz verschafften sich einen Überblick über die Arbeiten auf den jüdischen Gräberfeldern.

Sechs Jugendliche aus Kolumbien, Brasilien, Italien, Ukraine, Russland und Deutschland des Internationalen Bauordens unter der Führung von Peter Runck sowie vier Mitarbeiter des Integrations- und Friedhofsbetriebes der Stadt Worms sind in der Zeit vom 13. bis 18. August im Einsatz.  

Auf Initiative der Stadt Worms wurde in Absprache mit der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz und der landesweit für jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) ein detailliertes Konzept aufgestellt, das nun mit Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern des Internationalen Bauordens den Zustand des Friedhofs weiter verbessern soll. Im Wesentlichen sind Efeuvegetation Brombeerhecken, Sträucher und Kleingehölze zu entfernen. Partiell sind Gräberflächen mit Gras einzusäen. 

Die Stadt Worms kümmert sich als Friedhofsträger um fünf  jüdische Friedhöfe. Neben dem jüdischen Friedhof auf dem städtischen Friedhof liegt das besondere Augenmerk der Stadt auf dem „Heiligen Sand“, wohl dem ältesten jüdischen Friedhof Europas. In Rheinland – Pfalz gibt es über 300 sogenannte verwaiste jüdische Friedhöfe deren Gräber ein ewiges Ruherecht haben und die dauerhaft gepflegt werden.

„Die Betreuung der Friedhöfe nach jüdisch-religiöser Auffassung umfasst unter anderem die Bewahrung der Totenruhe und die Erhaltung des Friedhofs. Dazu gehört neben einer sicheren Einfriedung mit abschließbarem Tor auch die ordnungsgemäße Unterhaltung der Zugangswege sowie das regelmäßige Grasmähen und Beseitigen von Unkraut. Dies geht aus der entsprechenden, zuletzt im Jahr 2000 modifizierten Verwaltungsvorschrift hervor und ist Ausfluss aus der Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Jüdischen Kultusgemeinde Deutschland vom Juni 1957 mit der Zielsetzung, dass der Staat sich um die verwaisten Friedhöfe kümmert. Hiermit soll das religiös festgelegte ewige Ruherecht gewahrt werden“, erklären ADD-Präsident Linnertz und OB Kissel.

Für die gesetzlich normierten relativ einfachen Pflegestandards erhält die Stadt jähr-lich für 27.472 qm Friedhofsfläche 30.200 € hälftig von Bund und Land durch die ADD zur Verfügung gestellt. In 2016 hat die Stadt Worms für notwendige Grabmalsicherungsarbeiten auf dem „Heiligen Sand“ aus dem Sonderfonds der ADD weitere 12.700 Euro erhalten. 

„Die ADD hat sich auf Anfrage der Stadt Worms bereiterklärt, das Arbeitscamp finanziell aus dem Hilfsfonds für Instandsetzungsmaßnahmen zu unterstützen. 

Beim Besuchstermin hoben ADD-Chef Thomas Linnertz und OB Michael Kissel das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen besonders hervor und dankten ihnen, sich auf diesem Wege für das gemeinschaftliche Miteinander und eine friedliche Zukunft einzusetzen. 

Bauorden-Geschäftsführer Peter Runk unterstrich den Aspekt der Völkerverständigung als weiteren wichtigen Teil dieses Baucamps. 

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