Lage im vom Hochwasser betroffenen Gebietes Ahrweiler am 23.07.21

Ahrweiler/ Rheinland-Pfalz – Bedingt durch das Starkregenereignis und den damit einhergehenden Überflutungen vom 14.07.2021 ist es im gesamten Ahrtal zu erheblichen Überflutungen und Zerstörungen, einhergehend mit dem Verlust der Infrastruktur in weite Teilen gekommen. Zahlreiche Menschen mussten aus Notlagen gerettet werden, Evakuierungen und Räumungen großer Teile der bewohnten Gebiete, Krankenhäuser und Pflegeinrichtungen wurden notwendig und durchgeführt.

Aktuell werden noch 149 Personen vermisst, 766 Personen wurden verletzt und 132 sind verstorben.

Derzeitige Einsatzschwerpunkte sind die Versorgung der Bevölkerung, die Wiederherstellung der Infrastruktur, wie Verkehrswege, Strom und Wasser und die Aufrechterhaltung der Gesundheit. Es gilt Medikamente, Erster Hilfe und ärztlicher Versorgung sicherzustellen. Dies geschieht durch Rettungskräfte und zahlreiche wiedereröffnete Arztpraxen. Die Psychosoziale Unterstützung aufgrund von Belastungsreaktionen bleibt weiterhin ein wichtiger Baustein in den betroffenen Gebieten. Die Information der Bevölkerung erfolgt durch den Betrieb von Servicepunkten und damit Anlaufstellen in den Ortsgemeinden, dort ist auch kostenfreies WLAN verfügbar. Daneben gibt es Lautsprecherdurchsagen mit wichtigen Informationen wie Hygienehinweisen, der Aufforderung zum Abkochen von Trinkwasser und Unterbringungsmöglichkeiten. Insgesamt 30 solcher Servicepunkte konnten bislang eingerichtet werden. Zudem gibt es Flugblätter mit Informationen zu Hilfsangeboten sowie Anträge zur Soforthilfe für Geschädigte auch in Papierform.

Derzeit werden vier Betreuungsstellen in Ringen, Heimersheim, Remagen und Harscheid mit insgesamt fast 1.000 Betten betreiben. Zurzeit die Bereitstellung von 60.000 Litern Dieselkraftstoff und dessen Verteilung über mobile Tankstellen vorbereitet. Über 5.000 Kräfte sind derzeit im Einsatz, darunter 1.600 Feuerwehrkräfte, 2.000 THW-Kräfte, 800 Sanitätskräfte und über 1.000 Polizistinnen und Polizisten.

Aktuell sind die Einsatzkräfte zudem damit beschäftigt die sogenannten Verklausungen, angeschwemmtes Treibgut im Flusslauf, zu beseitigen.

Aufgrund der Wetterlage am Wochenende wurde eine Gefahrenabschätzung für das Ahrgebiet vorgenommen. Demnach besteht keine akute Hochwassergefahr aus der Ahr. Dennoch ist bei Niederschlag mit verstärktem Oberflächenwasser zu rechnen, da Teile der Kanalisation zerstört oder verstopft sind. In der VG Grafschaft wird daher ein Notunterkunftsraum angeboten. Mobile Pegel zur Überwachung des Wasserstandes wurden installiert.

Freiwillige Helfer werden gebeten mit Shuttle-Bussen zu kommen, um nicht durch zusätzlich geparkte Fahrzeuge die Arbeiten der Einsatzkräfte zu behindern.

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