Camille Gira, Staatssekretär im Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen des Großherzogtums Luxemburg verwies auf die Bedeutung des Projektes im Hinblick auf die Verbesserung der nachhaltigen grenzüberschreitenden Mobilität und unterstrich die Bedeutung dieser Thematik, die im neuen Interreg-Programm der Großregion einen besonderen Stellenwert einnimmt. Des Weiteren lobte er das Engagement und die gute Zusammenarbeit der kommunalen Akteure vor Ort.
Mit der neuen Fähre wird die Aufrechterhaltung der traditionellen Verbindung zwischen den Gemeinden Oberbillig und Mertert/Wasserbillig für die nächsten Jahrzehnte sichergestellt. Mit diesen Worten bedankte sich Ortsbürgermeister Andreas Beiling aus Oberbillig nach Entgegennahme des Zuwendungsvertrages bei den Vertretern der Regierungen von Luxemburg und Rheinland-Pfalz.
Für Landrat Günther Schartz ist die Moselfähre mehr als eine viel genutzte Verbindung zwischen Oberbillig und Wasserbillig. Die Fähre ist auch ein Symbol der engen deutsch-luxemburgischen Zusammenarbeit, die sich entlang von Obermosel und Sauer in vielen gemeinsamen Projekten und täglicher Zusammenarbeit zeigt. Daher freue es ihn sehr, dass auch die Neuanschaffung einer modernen und umweltschonenden Fähre als grenzüberschreitendes Gemeinschaftsprojekt realisiert wird.
Seit nunmehr 50 Jahren verbindet die Moselfähre „Sankta Maria“ die deutsche Gemeinde Oberbillig mit ihrer luxemburgischen Nachbargemeinde Mertert-Wasserbillig und entlastet dadurch die „Pendlerbrücke“ Wellen/Grevenmacher. Die Fähre, deren Betrieb gemeinsam von den Gemeinden Oberbillig und Mertert/Wasserbillig getragen wird, wird im Jahresdurchschnitt von rund 143.000 Personen mit knapp 66.000 Autos, 1.600 Motor- und Krafträdern sowie 19.500 Fahrrädern genutzt. Mit der Neubeschaffung einer modernen, strombetriebenen Fähre werden zum einen die altersbedingt hohen Unterhaltungskosten des jetzigen Schiffes vermieden, zum anderen jährlich rund 14.000 Liter Diesel eingespart sowie zusätzlich die Abgas- und Lärmimmissionen deutlich reduziert. Auch wird die neue Fähre, die voraussichtlich im Herbst 2017 in Betrieb gehen soll, mehr Platz bieten und dadurch noch mehr Menschen mit ihren Fahrzeugen befördern können.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro, von denen die Projektpartner - die Gemeinden Oberbillig und Mertert/Wasserbillig - aus Mitteln des Interreg V A-Programms Großregionen eine Förde-rung von rund 660.000 Euro erhalten. „Der heutige Tag zeigt wie wichtig die finanzielle Unterstützung des Interreg-Programms ist, um grenzüberschreitende sowie nachhaltige Projekte in der Großregion umzusetzen“, betonte Linnertz.
Die Interreg-Programme wurden 1989 von der Europäischen Union ins Leben gerufen. Entlang der Binnen- und Außengrenzen der EU gibt es derzeit rund 100 solcher Programme. Im Rahmen dieser Programme werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gemeinsame Projekte gefördert, die grenzüberschreitend innerhalb der EU durchgeführt werden.Insgesamt stellt das Programm „Interreg V A Großregion“ ein Volumen von rd. 131 Mio. Euro aus EFRE-Mitteln bei einem Fördersatz von bis zu 60 Prozent für Projekte zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zur Verfügung. Für alle Interessierten stehen spezifische Beratungs- sowie Unterstützungsangebote bereit. So ist bei der ADD die rheinland-pfälzische Kontaktstelle angesiedelt, die interessierte Antragsteller bei Fragen zum Förderprogramm, der Suche nach Kooperationspartnern sowie zur Antragstellung unterstützt und berät.
Weitere Informationen zum Förderprogramm „Interreg V A“ finden Sie auch auf unseren nachfolgenden Internet-Seiten sowie auf den Internetseiten des Programms www.interreg-gr.eu.