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Delegationsbesuch des ADD-Präsidenten in Oppeln – persönliche Kontakte sind wesentlich für eine gute Zusammenarbeit

Vor der Oderbrücke in Oppeln (v.l.n.r.): Violette Porowska (Vizewoiwodin), Heiko Stahl (Bildungsministerium Mainz), Thomas Linnertz (ADD-Präsident), Bettina Münch-Rosenthal (Koordinatorin interregionale Beziehungen, ADD-Koblenz), Andrzej Popiołek (Koordinator interregionale Beziehungen, Bildungskuratorium Oppeln), Jerzy Naszkiewicz (Direktor Büro des Woiwoden)

Trier/Rheinland-Pfalz – Vom 27. bis 30. März 2017 besuchte ADD-Präsident Thomas Linnertz, der auch neugewählter Vize-Präsident des Partnerschaftsverbandes Rhein-land-Pfalz-Oppeln ist, auf Einladung des Oppelner Bildungskurators, Michal Siek, die Partnerregion in Polen. Begleitet wurde er dabei von Heiko Stahl, Bildungsministerium Mainz, und der Koordinatorin für internationale Beziehungen im Bildungsbereich bei der Schulaufsicht der ADD, Bettina Münch-Rosenthal. „Viele Projekte und ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch auf allen Ebenen des Bildungsbereiches dokumentieren, dass es sich bei den rheinland-pfälzisch-Oppelner-Beziehungen um eine wirklich lebendige Zusammenarbeit handelt. Der direkte Kontakt zwischen Jugendlichen und Lehrkräften in Deutschland und Polen trägt entscheidend dazu bei“, so Linnertz.

Die rheinland-pfälzische Delegation wurde unter anderem von Violetta Porowska, der Vizewoiwodin von Oppeln und dem Vizemarschall der Woiwodschaft Oppeln, Stanisław Rakoczy, empfangen.

Themen des Besuchs waren insbesondere die Bildungs- und Gesundheitsreform in Polen, die Umstrukturierung und neue Förderung der beruflichen Bildung an polni-schen Schulen sowie gemeinsame Bildungsprojekte. Zudem fanden Gespräche mit der Konsulin der Bundesrepublik Deutschland, Sabine Haake und Vertretern der deut-schen Minderheiten in Oppeln statt. Im Mittelpunkt des Delegationsbesuches beim Oppelner Bildungskurator standen konkrete Inhalte der zukünftigen Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung, Inklusion und Gedenkstättenarbeit sowie Informationen und Diskussionen über die neue Bildungsreform in Polen.

Die Struktur und die Arbeit des regionalen Lehrerfortbildungszentrums in Oppeln und Niwki, das neben den Lehrkräften auch allen Schulklassen in der Woiwodschaft viel-fältige und interessante Möglichkeiten des experimentellen Unterrichts außerhalb der Schule ermöglicht, beeindruckte die Delegation besonders.

Im zentralen Kriegsgefangenenmuseum in Lamsdorf stellten die pädagogischen Mitarbeiter und die beiden Koordinatoren für interregionale Beziehungen Projekte zur Gedenkstättenarbeit vor. Bereits Ende April wird eine rheinland-pfälzische Schülergruppe in Begleitung nach Lamsdorf fahren, um in einem einwöchigen Seminar in einer „Schülerzeitung“ Eindrücke und Erfahrungen in den Kriegsgefangenenlagern niederzuschreiben.

Das gelungene Miteinander von Oppeln und Rheinland-Pfalz, das seinen Niederschlag u.a. in der gemeinsamen Erklärung vom 11.September 2001 gefunden hat und in die Gründung des 4er-Netzwerkes im Jahre 2003 mündete, brachte viele gemeinsame Projekte und Begegnungen in Gang, die sich vor allem auf Bildungsebene intensiv und nachhaltig niederschlugen und die Visionen, die hinter dem deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrag von 1991 standen, Realität werden ließen. Der langjährige Erfahrungsaustausch der regionalen Schulbehörden beider Länder über gemeinsame pädagogische Herausforderungen konnte sich mittlerweile auf einem beachtenswerten Niveau festigen und gilt als beispielgebend für die deutsch-polnische Zusammenarbeit im Bildungsbereich auf regionaler Ebene. Heute pflegen mehr als 130 Schulen aller Schularten in Rheinland-Pfalz partnerschaftliche Beziehungen zu polnischen Schulen.

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