Trier/Rheinland-Pfalz – Der parlamentarische Vierer-Netzwerk-Vertrag von 2003 sieht unter anderem eine Kooperation auf Bildungsebene zwischen den Regionen Burgund, Woiwodschaft Oppeln, Mittelböhmen und Rheinland-Pfalz vor. Seit 2003 konnte dieses Ziel in traditionellen Vierer-Netzwerktreffen von Schulleitern, Lehrern sowie Koordinatoren von Schulpartnerschaften zumeist auf Einladung der mittelböhmischen Schulbehörde in Prag praktisch umgesetzt werden. Die Koordination auf rheinland-pfälzischer Seite übernahm stets die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD).
Dieses Mal lud die Académie der neu zu Burgund hinzugekommenen Region Franche-Comté ein, die ihren Sitz in Besançon hat. Franche-Comté bildet zusammen mit Burgund seit Januar 2016 die neue Region Bourgogne-Franche-Comté.
So trafen sich Ende des letzten Jahres zwanzig Schulleiter der vier Partnerregionen zu einem Erfahrungsaustausch in Besançon. Auf dem Programm standen diverse Schulbesuche bei den französischen Kollegen in Burgund und Franche-Comté, Diskussionsrunden über schulische Unterstützungsformen von Schülerinnen und Schüler mit speziellem Förderbedarf, Berufsorientierung sowie ein Essen in einer Hotelfachschule, deren Schüler die ausländischen Gäste in einer Prüfungssituation bekochen und bewirten durften.
Höhepunkt war der abschließende offizielle Empfang beim Recteur der Académie de Besançon, Jean-François Chanet. Er betonte die große Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit besonders im Bildungsbereich in Zeiten großer europäischer Differenzen und fehlendem Zusammenhalts. Er freue sich, in der neuen Region Bourgogne-Franche-Comté an den guten Erfahrungen der vierregionalen Zusammenarbeit auf Bildungsebene teilhaben und weitere gemeinsame Projekte und Treffen initiieren zu können.
Hauptziel des Forums für Schulleiter war, mithilfe der wichtigsten Multiplikatoren an den Schulen neue Schulpartnerschaften zu gründen – mit erfreulichen Ergebnissen: Die Bandbreite reichte von bilateralen Schulpartnerschaften bis Kooperationen zwischen vier Schulen, die erste Projektentwürfe für das europäische Förderprogramm für Schulpartnerschaften Erasmus plus erarbeiten konnten.
Unterstützend wirkten die regionalen Koordinatoren Andrzej Popiołek (Kuratorium Oppeln), Ingrid Vavřinka (Schulbehörde Mittelböhmen), Catherine Court-Maurice und Natacha Lanaud-Lecomte (Académie Bourgogne-Franche-Comté) und Bettina Münch-Rosenthal (ADD Rheinland-Pfalz), die auch das Treffen zum Anlass nahmen, für das Jahr 2017 weitere gemeinsame Vierernetzwerk-Aktivitäten im Bildungsbereich zu planen.