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Rheinland-pfälzischer Landeswettbewerb 2017 zum Bundesentscheid 2019 Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“- Bekanntgabe der Ergebnisse im Gebietsentscheid 2017 für die Region Neustadt/Weinstraße

Gebiet Neustadt/W
Der Gebietsentscheid in der Region Neustadt/W im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zu-kunft“ 2017 ist abgeschlossen. Das Ergebnis, das von den jeweils zwei 5-köpfigen Fachjurys des Gebietes Neustadt/W festgestellt wurde, hat der Präsident der Auf-sichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Thomas Linnertz, bekanntgegeben.

Übersicht der Siegergemeinden sowie der teilnehmenden Gemeinden:

3 Gemeinden in der Hauptklasse / Gebiet Neustadt/W:

Platz Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde Landkreis
1 Siefersheim 1217 Wöllstein Alzey-Worms
2 Bottenbach  742 Pirmasens Land Südwestpfalz
3 Bennhausen 177 Kirchheimbolanden Donnersbergkreis

Weiterhin haben folgende Gemeinden auf Gebietsebene am Wettbewerb teilgenom-men (alphabetische Reihenfolge):


Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/
verbandsfreie Ge-meinde Landkreis
Althornbach 733 Zweibrücker Land Südwestpfalz
Dimbach 175 Hauenstein Südwestpfalz
Hohen-Sülzen 667 Monsheim Alzey-Worms
Hütschenhausen 2261 Ramstein-Miesenbach Kaiserslautern
Lautersheim 627 Göllheim Donnersbergkreis
Mertesheim 420 Grünstadt Bad Dürkheim
Tiefenthal 842 Hettenleidelheim Bad Dürkheim


5 Gemeinden in der Sonderklasse / Gebiet Neustadt/W:

Platz Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/
verbandsfreie Ge-meinde Landkreis
1 Rumbach 430 Dahner Felsenland Südwestpfalz
2 Wachenheim 694 Monsheim Alzey-Worms
3 Käshofen 675 Zweibrücker-Land Südwestpfalz
4 Morschheim 756 Kirchheimbolanden Donnersbergkreis
5 Wilgartswiesen 1005 Hauenstein Südwestpfalz


Weiterhin haben folgende Gemeinden auf Gebietsebene am Wettbewerb teilgenommen (alphabetische Reihenfolge):

Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/
verbandsfreie Ge-meinde Landkreis
Alzey / Stadtteil Weinheim 1831 Stadt Alzey Alzey-Worms
Bacharach / Ortsbezirk Steeg 557 Rhein-Nahe Mainz-Bingen
Dreisen 984 Göllheim Donnersbergkreis
Engelstadt 715 Gau-Algesheim Mainz-Bingen
Großsteinhausen 595 Zweibrücken-Land Südwestpfalz
Hornbach 1479 Zweibrücken-Land Südwestpfalz
Katzweiler 1926 Otterbach-Otterberg Kaiserslautern
Marienthal 297 Rockenhausen Donnersbergkreis
Neuleiningen 804 Grünstadt Bad Dürkheim
Rüssingen 511 Göllheim Donnersbergkreis
Schwedelbach 1070 Weilerbach Kaiserslautern
Steinweiler 1945 Kandel Germersheim
Waldgrehweiler 202 Alsenz-Obermoschel Donnersbergkreis


Allgemeine Informationen zum Wettbewerb:

Grundlage für die rheinland-pfälzischen Landeswettbewerbe 2017/2018 „Unser Dorf hat Zukunft“ sind die Richtlinien mit Wirkung vom 1. Januar 2017.

Jede Gemeinde mit bis zu 3.000 Einwohnern hat die Möglichkeit, am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilzunehmen und im Kreis-, Gebiets-, Landes- und Bundesentscheid Auszeichnungen entgegenzunehmen.

Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist in besonderem Maße dazu geeignet, die Menschen zu motivieren, Perspektiven für das Dorf und die Region zu entwickeln und nachhaltig zu gestalten. Von den vielfältigen Effekten gemeinsamer Anstrengungen und Erfolge können letztendlich alle Wettbewerbsteilnehmer profitieren. Schon die Entscheidung am Wettbewerb teilzunehmen, ist ein großer Gewinn für das Dorf.

Der Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurde auf Kreisebene in 193 Ge-meinden (103 Gemeinden in der Hauptklasse / 90 Gemeinden in der Sonderklasse) in den Regionen Trier, Koblenz und Neustadt / Weinstr. durchgeführt.

In der Region Neustadt/W haben insgesamt 78 Gemeinden teilgenommen; von diesen Gemeinden haben sich 28 Gemeinden (10 HK und 18 SK) für den Gebietsentscheid qualifiziert.

Die Bereisung der Ortsgemeinden, die sich für den Landesentscheid qualifiziert haben, beginnt ab Montag, den 14. August 2017.

Zu den Ergebnissen im Gebietsentscheid in der Region Neustadt/W::

Herausragende Plätze konnten die Ortsgemeinden Siefersheim (1. Platz) und Bot-tenbach (2. Platz) in der Hauptklasse erzielen.

Auf dem 3.Platz folgt die Ortsgemeinde Bennhausen.

In der Hauptklasse nehmen die Gemeinden teil, die sich erstmalig dem Wettbewerb stellen.

Die Ortsgemeinde Rumbach (Kreis Südwestpfalz) wurde erst platziert in der Sonderklasse. In dieser Klasse nehmen Gemeinden teil, die bereits in früheren Jahren im Gebietsentscheid waren. Auf den weiteren 4 Plätzen folgen die Ortsgemeinden Wachenheim (2. Sieger), Käshofen (3. Sieger), Morschheim (4. Sieger) und Wilgartswiesen (5. Sieger).

Die vorgenannten 8 Siegergemeinden aus der Region Neustadt/W nehmen am Landesentscheid teil, der im August startet.

Die Siegergemeinden zeichnen sich insbesondere durch ihre Entwicklungskonzepte und Entwicklungsvorstellungen für die Zukunft sowie deren wirtschaftliche Initiativen aus.

Von großer Bedeutung war auch das große bürgerschaftliche Engagement. Auch wurden die sozialen und kulturellen Aktivitäten in den Gemeinden hoch bewertet.

Die Siegergemeinden sind dicht gefolgt von den weiteren Teilnehmern des Landes-wettbewerbs im Gebietsentscheid Neustadt/W (alphabetische Reihenfolge):


In der Hauptklasse: 
Althornbach, Dimbach, Hohen-Sülzen, Hütschenhausen, Lautersheim, Mertesheim und Tiefenthal

und

in der Sonderklasse:
Alzey / Stadtteil Weinheim, Bacharach / Ortsbezirk Steeg, Dreisen, Engelstadt, Groß-steinhausen, Hornbach, Katzweiler, Marienthal, Neuleiningen, Rüssingen, Schwedelbach, Steinweiler und Waldgrehweiler.
Gerne hätte die Jury weitere Gemeinden bei deren hohen Leistungsdichte in den Landesentscheid entsandt. Dies war jedoch auf Grund der diesjährigen Anzahl der teilnehmenden Gemeinden auf 3 Gemeinden in der Hauptklasse und auf 5 Gemeinden in der Sonderklasse begrenzt.

Einzelbetrachtung in der Hauptklasse:

1. Platz:
Ortsgemeinde Siefersheim
 
Die Ortsgemeinde Siefersheim (Verbandsgemeinde Wöllstein) liegt inmitten des Naherholungsgebietes Rheinhessische Schweiz und sie zählt derzeit rd. 1250 Einwohner.

Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Geprägt wird Siefersheim durch den Weinbau und die Landwirtschaft. Zwölf Vollerwerbsbetriebe gibt es in der Gemeinde. Auf Grund der verkehrsgünstigen Lage ist Siefersheim als Wohngemeinde besonders interessant. Der wöchentlich stattfindende Wochenmarkt verbessert die Nahversorgung vor Ort und versorgt auch die Bürger aus den umliegenden Ortschaften. Darüber hinaus findet gelegentlich an den Markttagen ein Marktfrühstück statt. Seit 2016 ist Siefersheim anerkannte Schwerpunktgemeinde im Rahmen der Dorferneuerung.
Im Zuge dessen engagieren sich die Bürger in 7 Arbeitsgruppen. Themenbezogene Wanderwege und qualitative Ferienwohnungen stehen dem Gast zum Verweilen und zur Einkehr zur Verfügung. 

Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Unter dem Slogan „Siefersheim – da geht was“ agieren die Einwohner in viele Richtungen. Insbesondere der Sportverein mit seinen über 900 Mitgliedern bietet vielfältige Aktivitäten für die Bürger an. 2016 wurde das Weindorf  mit der Aktion „Wein hören“ im  ganzen Radio-Sendegebiet bekannt. Neben dem Wein wird auch das Thema Wandern z.B. durch die Orchideenlandschaft oder mit den Kräuterhexen groß geschrieben. Der Premiumwanderweg „Hiwwelroute“ ist bei den Besuchern des Dorfes wegen seiner Führung durch die abwechslungsreiche Landschaft besonders beliebt. Der herbstliche Bauernmarkt der Landfrauen lockt alljährlich viele interessierte Besucher nach Siefersheim.

Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die historische Bebauung zieht sich entlang der Durchgangstrasse und gruppiert sich  um die davon östlich gelegene, ursprünglich aus dem Jahre 1200 stammende, evangelische Kirche. Zwischen der kleinteiligen Wohnbebauung befinden sich größere landwirtschaftliche Höfe, die zum Teil unter Denkmalschutz stehen. Die Neubaugebiete schließen sich fast kreisförmig um den Ortskern, welcher in seinem Zentrum neben der Kirche einen Spielplatz, die ehemalige Schule, heute Bürgerhaus, Kriegerdenkmal, Brunnenanlage, Bushaltestelle und eine alles vereinende Freifläche mit Baumbestand bündelt. Diese Mitte weiter zu entwickeln ist erklärtes Ziel und wird mit der Modernisierung des Bürgerhauses eine Stärkung erfahren. In diesem Bereich gibt es zudem einige gelungene renovierte oder wiederhergestellte Gebäude, welche Bezug nehmen auf die Farbigkeit und Materialien, die typisch sind für diese Region. Umnutzungen erfolgten zu Ferienwohnungen, Läden, Gastronomie und zur Weinvermarktung. Entgegen der typisch  rheinhessischen Hofreiten mit großen Toren und abgrenzenden Baulichkeiten zeigen die Neubaugebiete eine offene moderne Gestaltung. Aussiedlerhöfe sind gut in die Landschaft integriert. Eher kleine Gewerbebetriebe befinden sich innerhalb der Ortslage.

Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Eine landschaftliche Besonderheit, das Brandungskliff, bietet in Siefersheim nicht nur Orchideen und anderen seltenen Pflanzen Heimat, sondern auch herrliche Ausblicke. Siefersheim weiß dies nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für den Tourismus zu nutzen. Wanderwege, wieder hergestellte Trockenmauern oder ein Lavendeleck erfreuen Einheimische wie Besucher. Durch den traditionellen Baustil im Ortskern befinden sich die Gärten häufig ‚versteckt‘ hinter den Häusern bzw. es sind begrünte Innenhöfe angelegt. Der Straßenbereich wird vor allem durch Fassadenbegrünung aufgelockert und gestaltet
 

2. Platz:
Ortsgemeinde Bottenbach
 
Die Ortsgemeinde Bottenbach (Verbandsgemeinde Pirmasens Land) liegt im west-pfälzischen Hügelland zwischen Pirmasens und Zweibrücken in der Nähe der französischen Grenze. Bottenbach leben derzeit ca. 740 Einwohner.

Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Der Ort wird geprägt durch die Landwirtschaft. Dies wird auch daran deutlich, dass in Bottenbach noch 7 Haupt-und 6 Nebenerwerbslandwirte tätig sind. Die Grundversor-gung ist durch mehrere Handelsbetriebe und wesentliche Gemeinbedarfseinrichtun-gen gesichert. Des Weiteren sind in Bottenbach auch kleinere Gewerbe- und Gastro-nomiebetriebe ansässig. Bemerkenswert ist, dass durch die Biogasanlage und mehrere Photovoltaikanlagen von den Bürgern und der Ortsgemeinde wesentlich mehr Ökostrom produziert als insgesamt Strom im Ort verbraucht wird. Eine leistungsfähige Internetverbindung wird auf Betreiben der Ortsgemeinde bereit im Jahr 2010 eingerichtet.

Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
In Bottenbach lebt man nach dem Leitsatz:“ Kinder und Jugend sind unsere Zukunft.“
Im neuen  Dorfgemeinschaftshaus können die Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren 3mal in der Woche einen Jugendraum besuchen. Noch fehlende Gegenstände für den Jugendraum werden mit selbstorganisierte Aktionen der Jugendlichen finanziert. Ein besonderer Verein ist der Förderverein „Dorfgemeinschaft“, der als Zusammenschluss der Ortsgemeinde mit den örtlichen Vereinen, die gemeinnützigen Aktivitäten bündelt und koordiniert. Ein maroder Kinderspielplatz wurde mit Hilfe der 33 im Dorf lebenden Flüchtlinge und vielen Bürgern wieder komplett erneuert.

Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Dorfstruktur ist gekennzeichnet durch eine offene Bauweise, wobei durch den von den Nationalsozialisten betriebenen Abriss älterer Gebäude Mitte des 20. Jahrhunderts bauliche Substanz verloren ging und damit auch eine historische Dorfmitte.
Dafür bildet das Bürgerhaus mit der durch einen Abriss neu geschaffenen umgebenden Freifläche ein modernes Zentrum. Großflächige Baugrundstücke und breite Straßen in den Nachkriegs-Neubaugebieten sind durch schmale Fußwege vernetzt. Der Außenentwicklung wird eine Nachverdichtung der vorhandenen älteren Baugebiete vorgezogen. Vorhandene Gebäudesubstanz wird umgenutzt, wie beispielsweise ein ehemaliger Supermarkt zum Pflegestützpunkt. Die Gemeinde nimmt sich zukunftsrelevante Themenschwerpunkte vor, wie z.B. Barrierefreiheit innerhalb der Gemeinde, und arbeitet deren bauliche Umsetzung gezielt ab. Bei der Energieversorgung wird mittlerweile ein Überschuss erzielt, den die überaus vielen Photovoltaikanlagen auf den Dächern verdeutlichen.

Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Bottenbach ist ein grüner Ort, der auf den ersten Blick durch zahlreiche große Wal-nuss- und Rosskastanienbäume geprägt ist. Erst auf den zweiten Blick nimmt man die vielen durch Hecken eingefassten Fußwege wahr, die schnelle fußläufige Verbindungen zu den wesentlichen Gemeinbedarfseinrichtungen schaffen:
Der Sportplatz, der Kindergarten oder der Spielplatz sind ebenfalls durch Bäume und Sträucher eingegrünt. Diese Erschließungsform betont den dörflichen Charakter ebenso wie die noch vorhandenen Nutzgärten. Streuobstwiesen sorgen, soweit sie sich in Gemeindebesitz befinden, für eine kostenlose Obstversorgung der Bürger.

3. Platz:
Ortsgemeinde Bennhausen

 
Die 177 Einwohner zählende Ortsgemeinde Bennhausen (Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden) befindet sich am Osthang des Donnersberges.

Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Bennhausen ist wachsende Gemeinde, die weiterhin durch die Landwirtschaft geprägt ist. Das Dorferneuerungskonzept ist auf der Grundlage der in den Jahren 2009/2010 durchgeführten Dorfmoderation fortgeschrieben worden und bildet nun den Leitfaden für die weitere Entwicklung.
Zukunftsweisend ist ein Betrieb der sog. solidarischen Landwirtschaft zu nennen, der auf der Grundlage einer monatlichen finanziellen Beteiligung die angeschlossenen Bürger mit regionalen Produkten versorgt. Die sonstige Grundversorgung der Bürger ist durch fahrbare Anbieter gewährleistet-. Die Satzungen und die Planungen sind auf dem neusten Stand. Jährlich findet in den zahlreichen idyllisch gelegenen Höfen ein Hoffest statt.

Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Wahrscheinlich sind alle 177 Einwohner des Dorfes Mitglied im großen Gemeindeförderverein. Viele kleine, nette Ideen werden in dem gepflegten Dorf umgesetzt: Das Kleeblattfest wird gefeiert, die Neugestaltung des Brunnens  mit Schwengelpumpe am Generationentreff oder es ergehen Einladungen auch an ehemalige Bennhäuser zu generationsübergreifenden Treffen. Für die Zusammenstellung der Ortschronik ist ein Arbeitskreis gegründet worden.
Die Kerwe wird von der Kerwejugend organisiert und an 4 Tagen gefeiert. Bei der kulinarischen Versorgung kommt den Akteuren eine große Kücheneinrichtung im Dorfgemeinschaftshaus zu Gute, die von der Dorfgemeinschaft ehrenamtlich eingebaut worden ist.

Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Bennhausen  überzeugt durch einen weitsichtigen Umgang mit den vorhandenen Bauplätzen, in dem der Abverkauf zeitlich gestreckt wird, und einem kreativen Um-gang mit der Nutzung vorhandener Bausubstanz für die Jugend oder museale Zwe-cke. Die Erweiterung des Bürgerhauses in einem für den Ort angepassten Maßstab und die bauliche Gestaltung zwischen alt hergebrachter und moderner Interpretation sind gelungen und auf den Bedarf der Gemeinde abgestimmt. Insgesamt ist der Ein-satz regionaltypische Materialien immer wieder auch in den Neubaugebieten zu se-hen.
Obwohl Bennhausen ein Straßendorf ist, gelingt es, durch die Neugestaltung eines kleinen Platzes neben der Durchgangstrasse eine Mitte zu gestalten, welche eine öffentliche Aufenthaltsqualität entwickelt. Die Ortseingänge sind gut gestaltet.

Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Bennhausen hat auf seiner eigenen kleinen Gemarkung ganz bewusst Wert auf die Erhaltung und Nutzung der  rund 30 ha großen Streuobstwiesen gelegt. Diese Wiesen binden nicht nur das Dorf in der Landschaft ein, sondern leiten auch zum Wald auf die Nachbargemarkungen über. Neben den noch zahlreich vorhandenen Nutzgärten unterstreichen sie den dörflichen Charakter des Ortes und die Naturverbundenheit seiner Bewohner.  

Einzelbetrachtung in der Sonderklasse:

1. Platz: Ortsgemeinde Rumbach
 


Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Gemeinde Rumbach hat den strukturellen Wandel von der ehemaligen Schuhin-dustrie zum Tourismusort gemeistert. Das Standortprofil und ein erkennbares Leitbild nach dem Motto "klein, fein, fair" geben die Leitlinien der Entwicklung vor.

Planerisch vorbildlich zieht die Gemeinde alle möglichen und notwendigen Register in enger Abstimmung mit der Kreisverwaltung: von der Moderation über ein immer wieder aktualisiertes Dorfentwicklungskonzept, von einer Denkmalzone über eine Erhaltungs- und Gestaltungssatzung bis zur Ergänzungssatzung in der Ebertstraße, die um die Festlegung gestalterischer Leitlinien für die Neubebauung ergänzt werden könnte.

Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Zahlreiche Vereine, wie Turnverein, Musikverein, Feuerwehr und Landfrauen, sorgen in Rumbach für ein aktives Dorfleben und bringen sich mit vielen ehrenamtlichen Leistungen ein. Ein schönes Angebot für Groß und Klein ist der neu errichtete Generationenpark. Der dort vorbeiführende beschilderte Rundweg erinnert an die „alte Bahn“ und hält Dorfgeschichte wach. Bereits 5 Brunnen wurden gemeinsam mit den Kindern des Dorfes restauriert, wobei diese an die Ortsgeschichte herangeführt wurden. In der Erweiterung des Angebotes der Bücherei z.B. durch die Nutzung digitaler Zugangswege liegt noch Potential.

Baugestaltung und Entwicklung:
Das Ortsbild von Rumbach wird im Ortskern durch eine historische, einheitlich geformte Bausubstanz mit hohem Gestaltungspotential geprägt.

Dies wird mit einer Erhaltungs- und Gestaltungssatzung geschützt. Zahlreiche private und gut gelungene Sanierungsbeispiele befinden sich in dem Ortskern. Somit wird ein typisches Stück "Wasgau-Dorf" erkennbar, dessen Ambiente einen Urlaub authentisch erleben lässt.
Eine Besonderheit ist die Kirche der Gemeinde mit alten teil-rekonstuierten Fresken im Innenraum.
Wenig leerstehende und zum Verkauf anstehende Bausubstanz, Umnutzung weiterer Wirtschaftsgebäude und Scheunen, aber auch schon wieder erforderliche Instandsetzung an älteren Sanierungsprojekten lassen erkennen, dass es Hauptaufgabe der Ortsgemeinde sein wird, diese Besitzstände eines harmonisch geschlossen wirkenden regional typischen Ortsbildes zu erhalten.

Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Die Gemeinde Rumbach liegt in einem intakten Naturbereich mit vielfältigen Schutz-gebieten und artenreichen Lebensräumen. Gut erschlossen mit Wander- und Radwegen ist die Natur durch sanften Tourismus naturverträglich erlebbar. Die früher überall typische, dörfliche Grünstruktur mit nur teilversiegelten ortstypisch begrünten Hofflächen und rückwärtigen (Nutz-)Gärten ist in Rumbach besonders gut erhalten. Mit dem neuen barrierefreien Generationenpark hat die Gemeinde einen weiteren attraktiven Aufenthaltsbereich für Bürger/innen und Gäste geschaffen.
Auf den gemeindeeigenen Bestandsflächen könnten die Grünbereiche jedoch dorftypischer umgestaltet werden.
 

2. Platz:
Ortsgemeinde Wachenheim

 

Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Ortsgemeinde Wachenheim spielt vorbildlich die komplette Klaviatur des Pla-nungsinstrumentariums. Von der Leitbildentwicklung über eine durch die Bürgerschaft neu initiierte Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes, die Aufstellung einer Sanierungssatzung im vereinfachten Verfahren bis hin zur Bauleitplanung für die aktuelle Innenentwicklung finden sich alle Planungsebenen in der Anwendung.

Energetisch engagiert sich die Gemeinde erfolgreich im ausgewiesenen Windpark als wirtschaftliche Initiative und wird damit finanziell handlungsfähig.
Kritisch  wird die Gestaltung in Bezug auf die fehlende Einbindung der gewerblichen Erweiterung des Autohauses am westlichen Ortsrand gesehen. Hier wird eine Nach-besserung in Form intensiver Eingrünung empfohlen.

Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Wachen bot eine gelungene, ausführliche Präsentation, visuell und mit vielen mündlichen Informationen, bei denen die verscheidensten Gruppen und Vereine mit ihren vielfältigen Aktivitäten sich vorstellen konnten. Diese werden ständig fortentwickelt, indem ein Arbeitskreis die Wünsche und Ideen der Bürger, besonders für Erwachsene und Kinder, mit Fragebögen erfasst. Die Vereine kooperieren dabei auch mit Vereinen aus den Nachbargemeinden.
Erkennbar werden Zusammenhalt und Geselligkeit im Dorf groß geschrieben; deshalb wurden auch Flüchtlinge gut in das Gemeindeleben integriert.
Der Ort bietet ein harmonisches Bild in allen Bereichen.

Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Ortsgemeinde setzt ihre Aufgaben im Rahmen der Dorferneuerung - erarbeitet und kommuniziert mit Arbeitsgruppen und -kreisen im Dorf - kontinuierlich um, und bedient sich dabei geschickt aller zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten.
Für private Vorhaben wird in eine Beratung durch die Verbandsgemeinde und einen Dorfplaner investiert, um eine Abstimmung bzgl. gebäudetechnisch und gestalterisch regionaltypischer Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen mit einer Förderung durch Dorferneuerung und/oder den steuerlichen Vorteilen aus einem Sanierungsgebiet im vereinfachten Verfahren zu erzielen.
Das "Herz" der Gemeinde liegt in der abseits vom Verkehr der Bundesstraße (Kirch-heim-Bolanden - Worms) gelegenen Hauptstraße mit herrschaftlichen fränkischen Hofanlagen mit Weingütern und imposanten, moderner Vinotheks-Architektur im Kontrast zu dem denkmalschützten Schloß mit Schlossgut Lyll.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Grünes Herzstück der Gemeinde bildet der private Schlosspark Lüll, der im Rahmen privater Feiern viele Gäste in die Gemeinde lockt. Durch die finanzielle Unabhängig-keit der Gemeinde kann diese nun auch weiter verstärkt in ihre öffentlichen Flächen investieren. Die vorgetragene Idee über das gesamte Ort Grünplätze (gepaart mit Kunst und regionaltypischer Bepflanzung)  zu ziehen ist ein schöner Ansatz zur Er-gänzung der vorhandenen Begrünung im Straßenraum. Dabei ist es wichtig auf qualitätsvolle Gestaltung und Materiallauswahl zu achten.
Im Außenbereich findet man ein harmonisches Miteinander von Landwirtschaft, Energiegewinnungsflächen und Natur. Dies soll in einem Themenwanderweg den Einheimischen und Gästen näher gebracht werden. Zum großen Teil muss hierbei nur auf Bestehendes verwiesen werden: So sind bereits vielfältige Nistmöglichkeiten für Vögel und Insekten vorhanden, die kontinuierlich, auch über Gemeindegrenzen hinweg, erweitert werden.
 

3. Platz:
Ortsgemeinde Käshofen

 
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Ortsgemeinde Käshofen ist im Hinblick auf die Entwicklungskonzepte aufgrund der vergangenen Schwerpunktanerkennung gut und solide aufgestellt.  Sehr positiv zu werten ist das klare Bekenntnis zur Innenentwicklung; weitere Neubaugebiete sind nicht geplant.

Verbesserungsfähig ist die Feinsteuerung der Baulückenschliessungen, hier sollte die Gemeinde entweder einen strengeren Maßstab an das Einfügenserfordernis von Bauvorhaben anlegen und die Möglichkeiten der Einvernehmensentscheidungen nach Paragraf 36 Baugesetzbuch voll ausschöpfen oder ggf über ein Baulückenkataster mit strategischen Festlegungen steuern.

Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Käshofen ist trotz der geringen Größe ein Dorf mit vielen Vereinen, die ein buntes und intaktes Dorfleben garantieren und organisieren. Brauchtum wird gelebt und groß geschrieben: Quak, Kerwe und Straußjugend. Groß und Klein, Alt und Jung haben Treffpunkte, um die Geselligkeit zu pflegen und Informationen auszutauschen. Dadurch sind auch Flüchtlingsfamilien und amerikanische Familien schnell in die Dorfgemeinschaft integriert.

Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Käshofen ist ein Beispiel, dass eine Gemeinde ohne Ausweisung neuer Baugebiete auskommt und trotzdem eine junge Gemeinde in der Alterstruktur darstellt.
Zahlreiche private Objekte im Ortskern sind saniert und eine weitere hohe Anzahl von den "lothringischen" Einfirstanlagen werden in Stand gesetzt und modernisiert. Dabei gibt die Beratung durch die Kreisverwaltung und eine Förderung sowohl technische, gestalterische wie auf wirtschaftliche Hilfestellung und motiviert die Bürger für eine Erhaltung alter Bausubstanz.

Prägend ist die im Rahmen der Dorferneuerung entstandene Generationenanlage aus dem ehemals zugeschütteten Dorfbrunnen mit Trockenmauer, Brunnenkammer und zwei langgestreckten Sandsteintrögen, sowie einem Sitzatrium, einem kleinen Wasserspielplatz und Bolzplatz im direkten Umfeld. Hier ist umfangreiche Eigenleistung eingeflossen, genauso wie in den derzeit im "Eigenbau" befindlichen Platzbereich am Dorfgemeinschaftshaus an der Hauptstraße. Allerdings wird hier dazu geraten, im Nachgang mehr Grün in Form von Groß-Laubbäumen und Rankgrün für die Fassade des Dorfgemeinschaftshauses zu wählen und einzubringen, um den streng städtischen gepflasterten Eindruck in der Ortsmitte zu mildern.
Gelungen ist auch die Sanierung und Gestaltung der Einsegnungshalle auf dem Friedhof, die mangels einer eigenen Kirche auch als Dorfkirche genutzt wird. Hier haben Bürger die Möglichkeit genutzt, sich in Fenstern sich mit Bibel-Versen und -Zitaten als Stifter und Träger der Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten anonym darzustellen.
Zwei weitere Merkmale charakterisieren die Gemeinde: die Dorfpfade unabhängig von den Straßen und am Ortsrand, und die dadurch erlebbar werdenden privaten Grünbereiche, die sehr weitläufig um die Einfirstgehöfte liegen und offene ineinandergehende Übergänge untereinander haben. Diese sollen in der Zielsetzung der Gemeinde erhalten bleiben.

Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
In Käshofen gibt es noch sehr viele unversiegelte Hofflächen, Gärten und Grünflächen im gesamten Dorf sowie Graswege die durch den Ort und in die Landschaft führen. Hier wird auch die Tradition Hofbäume in Form von Nussbäumen zu pflanzen erhalten und gepflegt. Landschaftlich liegt das Dorf in harmonischem Einklang mit der landwirtschaftlichen Nutzung der umgebenden Flächen. Neben Wald und Streuobstwiesen gibt es auch viele geschützte Landschaftsteile, Schutzgebiete und Gehölzbestände, die die Vernetzung zwischen Dorf und Landschaft sichern.

 

4. Platz:
Ortsgemeinde Morschheim
 

Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Gemeinde Morschheim hat sowohl bzgl. der Leitbilderstellung wie auch der Dorf-moderation und der Fortschreibung der Entwicklungskonzepte im Rahmen der ver-gangenen Schwerpunktförderung sehr gute planerisch - konzeptionelle Grundlagen erarbeitet. Diese werden nun Schritt für Schritt umgesetzt.
Planerisch steuernd kann die Gemeinde noch eingreifen durch die geplante Erhal-tungs- und Gestaltungssatzung. Weiterhin sollte darüber nachgedacht werden, die tradierte und in weiten Teilen erhaltene dörfliche Baustruktur mit der Abfolge Straßenhaus, Nutzgebäude/umgenutzte ehem. Nutzgebäude, Bauern-/Nutzgärten durch eine entsprechende Bauleitplanung zu sichern.


Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
In Morschheim trifft man auf ein großes bürgerschaftliches Engagement und Initiativen von Jung und Alt. So gibt es diverse Arbeitskreise, die Ideen entwickeln und dann gemeinsam mit Kindern, Eltern und Senioren umsetzen, wie z.B. die durch das ehrenamtliche Engagement der Bürger selbst errichtete Spiel-und Raststation, wo sich nun auch eine Außen-/Naturgruppe der Kindertagesstätte befindet, oder den Geschichtsweg, der auch 2 Nachbarorte mit einbezieht. Dieser soll in Zukunft durch die angedachte Realisierung eines Kinder-Erlebnisweges zum Thema Dorfgeschichte und Ritter ergänzt werden, wodurch auch der jungen Generation der geschichtliche Hintergrund ihrer Heimat erfahrbar gemacht wird.
Hervorzuheben ist weiterhin auch der in Eigenleistung geschaffene Bürgergarten in der Nachbarschaft von Kirche und Kindertagesstätte im Ortskern. Vielfältige kulturelle Veranstaltungen unterschiedlicher Art bereichern das Gemeindeleben.


Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Durch eine regelmäßige Teilnahme im Wettbewerb lässt sich die kontinuierliche Ent-wicklung auch im baulichen Bereich deutlich erkennen.
So überzeugt die Architektur aus Holz für den Außenkindergarten im Seltzpark und bringt schon Kindern im jüngsten Alter eine Sensibilität für Gestaltung nahe. Die Ortsmitte mit einem Ensemble aus Kindergarten (wird derzeit denkmalgerecht sa-niert), Pfarrhaus, evangelischer Kirche, Anwesen Hoffmann und Bürgergarten prägt das Ortsbild.
Eine Hilfestellung gibt eine Gestaltungsfibel der Verbandsgemeinde, die stärker in der Ortsgemeinde präsent sein müsste. Eine Bauberatung von der Verbandsgemeinde und der Kreisverwaltung sollte intensiver vermittelt werden.
So ist das Augenmerk für die Zukunft u.a. auf die Kaiserstraße und ihre Bebauung, Einhaltung von Baufluchten und Erhaltung der typischen Hofstrukturen, aber auch die Gestaltung der östlichen Rückseite, als erlebbare Visitenkarte der Gemeinde von der ehemaligen Bundesstraße B 40, zu richten.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
In der Gemeinde gibt es drei herausragende Grünbereiche. Dies ist die renaturierte Selz mit großzügig gestalteter Spiel- und Raststation, das zum Teil öffentliche, zum Teil private Areal um Kirche und Kindergarten, hier insbesondere der Bürgergarten. Weiterhin die Naturschutzflächen im Honig mit der Streuobstwiese und den im Zuge der Flurbereinigung gesicherten Flächen sowie die Grünstreifen, die sich von der Selz aus bis hin zum Wald ziehen.
Sie stellen wichtige Vernetzungselemente in der vorher ausgeräumten Landschaft dar.
Die Planungen in Morschheim sind nachhaltig, auch die Pflege der bestehenden Flächen wird durch Ehrenamtliche dauerhaft gewährleistet.

Verbesserungswürdig ist die Situation in der Kaiserstraße, hier sollte die Gemeinde das bereits lange geplante Begrünungskonzept umsetzen. In dem am westlichen Ortsausgang geplanten Neubaugebiet sollten strenge Gestaltungskriterien unterlie-gen, sowohl was die Dachflächen (ortstypisch, geneigte Satteldächer, rote Ziegelein-deckung) als auch was die Begrünung des Baugebietes (Ausschluss Steingärten, großzügige Hecke mit einheimischen Sträuchern und Bäumen als Abschluss zur Landschaft) betrifft.
 

5. Platz
Ortsgemeinde Wilgartswiesen
 

Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Gemeinde Wilgartswiesen steuert die gemeindliche Entwicklung in sehr enger Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. Basis ist vor allem ein Immobilienkonzept, das vorausschauend und langfristig festlegt, welche Gebäude in gemeindlichem Ei-gentum verbleiben sollen und welche an Private zur Sanierung verkauft werden bzw. mittlerweile worden sind. Ein aktuelles Dorfentwicklungskonzept (das bestehende datiert aus dem Jahre 1993) sowie andere planerische Instrumentarien existieren nicht. Hier bestehen Verbesserungsmöglichkeiten.
Im Bereich wirtschaftliche Initiativen ist das geplante interkommunale Gewerbegebiet zusammen mit der Gemeinde Hauenstein positiv hervorzuheben. Mit dieser Maßnah-me fördert und sichert Wilgartswiesen die wirtschaftliche Entwicklung und finanzielle Stabilität


Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Der Integration mobilitätseingeschränkter Dorfbewohner wird in Wilgartswiesen große Aufmerksamkeit geschenkt. So kann die Gemeinde mit neugeschaffenen barrierefreien Zugängen zu Bahnhof, Kirche und Friedhof aufwarten. Auch 3 Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen sind im Dorf integriert.
Treffpunkt für Bürger und Touristen sowie Veranstaltungsort bei vielen Festen im Dorf ist die Falkenburghalle mit angrenzendem „ Spielfeld für alle“, gestiftet vom Turnverein. Auch eine Vielzahl weiterer Vereine gestalten das Gemeinschaftsleben des Dorfes. Räumlich benachbarte Schule und Kindertagesstätte kooperieren in vorbildlicher Weise.
Geplant ist die Anlage von Hochbeeten, die gemeinsam von den Bürgern gepflegt werden und die Initiierung von Baumpatenschaften, was sicher die bereits vorhandene Dorfgemeinschaft weiter stärken wird.

Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die gut gestaltete Ortsmitte mit Dorfplatz und Rathaus aus rotem Sandstein zeigen die Sensibilität der Gemeinde bei kommunalen Einrichtungen für Dorferneuerung. Dies wird unterstützt durch weitere kommunale Sanierungsmaßnahmen wie bei der Wilgartishalle, oder Kindergarten, aber auch durch einige private Dorferneuerungsmaßnahmen durch Sanierung und Umbau, auch mit dem Einsatz moderner Architekturelemente wie Stahl, Glas, Holz-Lamellen-Verkleidung usw., die durch eine intensive Beratung und Unterstützung durch die Mitarbeiter des Referates Dorferneuerung der Kreisverwaltung gefördert werden.
Auch bei neuen Bauvorhaben der Gemeinde, wie die Schutzhalle im Ruheforst, aus heimischem Holz errichtet in der Form eines Buche-Blattes, lässt die Verknüpfung eines "philosophischen Gedankens" mit der Architektur deutlich werden.

Wünschenswert wäre eine Hilfestellung der Gemeinde bei privaten Maßnahmen durch eine Gestaltungsfibel oder sogar durch Gestaltungsregeln (Gestaltungssatzung) für den Einsatz regional typischer Bauformen und Materialien wie Baukörperproportion und -gestaltung, rote Dachdeckung, Sandstein, Fachwerk und mineralischer Putz.
Bei der Umsetzung des interkommunalen Gewerbegebietes entlang der B 10 ist auf eine repräsentative Gestaltung der "Rückseite" des Gebietes zur B 10 und damit gleichzeitig als "Visitenkarte" der Gemeinde zu achten, dies geschieht durch Baukör-pergestaltung und Begrünung.

Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
In der Gemeinde Wilgartswiesen lebt man in und mit der Natur. Im Ortskern könnten noch mehr Grünflächen z. B. in Form von Fassadenbegrünungen oder kleineren Pflanzinseln mit heimischen Sträuchern und Stauden geschaffen, in einem „Leitbild Grün“ könnten diese Bereiche für das ganze Dorf geplant und nach dieser Planung umgesetzt werden.
Die ansässigen Gewerbebetriebe sollten angehalten werden in ihren Außenanlagen zum Einen für geordnetere Verhältnisse, zum Anderen für mehr Grün in Form von heimischen Bäumen zu sorgen.
Um die positive Entwicklung der Gemeinde weiter zu fördern, sollten die Alleinstel-lungsmerkmale noch stärker herausgehoben werden:
 Reichtum an wertvollen Arten im Außenbereich
 Gewerbehistorie (Stichwort Schuhwanderweg o. ä.)
 Interessante Zeugnisse der älteren Geschichte (Falkenburg, historische Gelei-se)

Die verschiedenen Bereiche könnten in thematischen Führungen auch miteinander verknüpft dem Besucher näher gebracht werden; dabei sollte die Vermarktung regio-naler Produkte verstärkt in ein solches Konzept eingebunden werden.

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