Gebiet Koblenz
Der Gebietsentscheid in der Region Koblenz im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2017 ist abgeschlossen.
Das Ergebnis, welches von den jeweils zwei 5-köpfigen Fachjurys des Gebietes Koblenz festgestellt wurde, hat der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Thomas Linnertz, heute bekanntgegeben.
Übersicht der Siegergemeinden sowie der teilnehmenden Gemeinden:
5 Gemeinden in der Hauptklasse / Gebiet Koblenz:
Platz Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde Landkreis
1 Oberhausen/Nahe 374 Rüdesheim Bad Kreuznach
2 Oberdreis 855 Puderbach Neuwied
3 Staudt 1239 Wirges Westerwald
4 Plittersdorf 517 Altenahr Ahrweiler
5 Oberhausen/Kirn 902 Kirn-Land Bad Kreuznach
Weiterhin haben folgende Gemeinden auf Gebietsebene am Wettbewerb teilgenommen (alphabetische Reihenfolge):
Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/
verbandsfreie Ge-meinde Landkreis
Berod 601 Altenkirchen Altenkirchen
Dauersberg 277 Betzdorf-Gebhardhain Altenkirchen
Dedenbach 440 Brohltal Ahrweiler
Gappenach 328 Maifeld Mayen-Koblenz
Hardert 831 Rengsdorf Neuwied
Hilgert 1543 Höhr-Grenzhausen Westerwald
Kestert 594 Loreley Rhein-Lahn
Kludenbach 114 Kirchberg Rhein-Hunsrück
Langscheid 93 Vordereifel Mayen-Koblenz
Lingerhahn 487 Emmelshausen Rhein-Hunsrück
Rüber 920 Maifeld Mayen-Koblenz
Staudernheim 1380 Bad Sobernheim Bad Kreuznach
5 Gemeinden in der Sonderklasse / Gebiet Koblenz:
Platz Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/
verbandsfreie Ge-meinde Landkreis
1 Merkelbach 412 Hachenburg Westerwaldkreis
2 Thür 1461 Mendig Mayen-Koblenz
3 Obererbach 564 Altenkirchen Altenkirchen
4 Obernhof 412 Nassau Rhein-Lahn-Kreis
5 Rech 585 Altenahr Ahrweiler
Weiterhin haben folgende Gemeinden auf Gebietsebene am Wettbewerb teilgenommen (alphabetische Reihenfolge):
Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/
verbandsfreie Ge-meinde Landkreis
Brey 1510 Rhein-Mosel Mayen-Koblenz
Dausenau 1334 Bad Ems Rhein-Lahn-Kreis
Löf 886 Rhein-Mosel Mayen-Koblenz
Leutesdorf 1817 Bad Hönningen Neuwied
Niederzissen 2831 Brohltal Ahrweiler
Norken 998 Bad Marienberg Westerwaldkreis
Pfaffen-Schwabenheim 1312 Bad Kreuznach Bad Kreuznach
Weibern 1515 Brohltal Ahrweiler
Winterbach 516 Rüdesheim Bad Kreuznach
Allgemeine Informationen zum Wettbewerb:
Grundlage für die rheinland-pfälzischen Landeswettbewerbe 2017/2018 „Unser Dorf hat Zukunft“ sind die Richtlinien mit Wirkung vom 1. Januar 2017.
Jede Gemeinde mit bis zu 3.000 Einwohnern hat die Möglichkeit, am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilzunehmen und im Kreis-, Gebiets-, Landes- und Bundesentscheid Auszeichnungen entgegenzunehmen.
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist in besonderem Maße dazu geeignet, die Menschen zu motivieren, Perspektiven für das Dorf und die Region zu entwickeln und nachhaltig zu gestalten. Von den vielfältigen Effekten gemeinsamer Anstrengungen und Erfolge können letztendlich alle Wettbewerbsteilnehmer profitieren. Schon die Entscheidung am Wettbewerb teilzunehmen, ist ein großer Gewinn für das Dorf.
Der Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurde auf Kreisebene in 193 Gemeinden (103 Gemeinden in der Hauptklasse / 90 Gemeinden in der Sonderklasse) in den Regionen Trier, Koblenz und Neustadt / Weinstr. durchgeführt.
In der Region Koblenz haben insgesamt 82 Gemeinden teilgenommen; von diesen Gemeinden haben sich 31 Gemeinden (17 HK und 14 SK) für den Gebietsentscheid qualifiziert.
Die Bereisung der Ortsgemeinden, die sich für den Landesentscheid qualifiziert haben, beginnt ab Montag, den 14. August 2017.
Zu den Ergebnissen im Gebietsentscheid in der Region Koblenz:
Herausragende Plätze konnten die Ortsgemeinden Oberhausen a.d.N. (1. Platz) und Oberdreis (2. Platz) in der Hauptklasse erzielen.
Auf den weiteren 3 Plätzen folgen die Ortsgemeinden Staudt (3. Sieger), Plittersdorf (4. Sieger) und Oberhausen bei Kirn (5. Sieger).
In der Hauptklasse nehmen die Gemeinden teil, die sich erstmalig dem Wettbewerb stellen.
Die Ortsgemeinde Merkelbach (Kreis Westerwald) wurde erst platziert in der Sonderklasse. In dieser Klasse nehmen Gemeinden teil, die bereits in früheren Jahren im Gebietsentscheid waren. Auf den weiteren 4 Plätzen folgen die Ortsgemeinden Thür (2. Sieger), Obererbach (3. Sieger), Obernhof (4. Sieger) und Rech (5. Sieger).
Die vorgenannten 10 Siegergemeinden aus der Region Koblenz nehmen am Landesentscheid teil, der im August startet.
Die Siegergemeinden zeichnen sich insbesondere durch ihre Entwicklungskonzepte und Entwicklungsvorstellungen für die Zukunft sowie deren wirtschaftliche Initiativen aus.
Von großer Bedeutung war auch das große bürgerschaftliche Engagement. Auch wurden die sozialen und kulturellen Aktivitäten in den Gemeinden hoch bewertet.
Die fünf Siegergemeinden sind dicht gefolgt von den weiteren Teilnehmern des Landeswettbewerbs im Gebietsentscheid Koblenz (alphabetische Reihenfolge):
In der Hauptklasse:
Berod, Dauersberg, Dedenbach, Gappenach, Hardert, Hilgert, Kestert, Kludenbach, Langscheid, Lingerhahn, Rüber, Staudernheim
und
in der Sonderklasse:
Brey, Dausenau, Löf, Leutesdorf, Niederzissen, Norken, Pfaffen-Schwabenheim, Weibern und Winterbach
Gerne hätte die Jury weitere Gemeinden bei deren hohen Leistungsdichte in den Landesentscheid entsandt. Dies war jedoch auf Grund der diesjährigen Anzahl der teilnehmenden Gemeinden auf 5 Gemeinden in der Hauptklasse und auf 5 Gemeinden in der Sonderklasse begrenzt.
Einzelbetrachtung in der Hauptklasse:
1. Platz:
Ortsgemeinde Oberhausen/Nahe
Die Weinbaugemeinde Oberhausen an der Nahe ist eine von 32 Ortschaften der Verbandsgemeinde Rüdesheim im Kreis Bad Kreuznach und liegt an der Nahe zwischen den beiden Städten Bad Kreuznach und Bad Sobernheim. Sie zählt derzeit 374 Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Oberhausen an der Nahe überzeugte im Wettbewerb „ Unser Dorf hat Zukunft“ in der Kategorie „Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen“ mit dem, für eine Gemeinde dieser Größenordnung, breitgefächerten Angebot an Gewerbebetrieben und der Bereitstellung von 100 Arbeitsplätzen am Ort.
7 Vollerwerbswinzer prägen das Landschaftsbild und auch die wirtschaftlich Struktur von Oberhausen an der Nahe. Durch deren großen Bekanntheitsgrad und das hohe Niveau ihrer Produkte ist die Ortsgemeinde touristischer Anziehungspunkt, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten führt. Diese bietet, u.a. auch ein Campingplatz mit über 100 Stellplätzen und angegliedertem Bistro und Kiosk.
Die gute infrastrukturelle Ausstattung im Bereich der DSL Versorgung, die durch die Bürger der Gemeinde Oberhausen und den umliegenden Nachbargemeinden in Eigenleistung geschaffen wurde und der Kindergarten mit Ganztagsbetreuung machen Oberhausen als Wohn- und Gewerbestandort attraktiv.
Für die kommenden Jahre sollte das Augenmerk auf die Innenentwicklung gelegt werden. Der Grundstein hierfür wurde durch die Fertigstellung und Anerkennung des Dorferneuerungskonzeptes im Jahr 2011 gelegt.
Die Themengebiete Demographie, alt werden und im Ort bleiben, Verbundenheit der Jugend mit dem Ort, sowie der weitere Ausbau der touristischen Möglichkeiten (z.B. Urlaub auf dem Weingut oder die Einbeziehung der überregionalen Wander- und Radwege) sollten weiter verfolgt werden.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Die Gemeinde Oberhausen zeichnet sich durch sehr aktive Dorfvereine aus.
Die Pflege und Unterstützung der dörflichen und sozialen Belange hat sich der Verein „Aktives Oberhausen“ auf seine Fahne geschrieben; die Jugend und die Altenpflege, die Kultur sowie das bürgerschaftliche Engagements zugunsten gemeinnütziger Zwecke sind die Zielsetzungen. So hat die Freiwillige Feuerwehr keine Nachwuchssorgen, da die Jugendfeuerwehr gut aufgestellt ist. Bei einem Dorf von ca. 370 Einwohnern sind die Dorfvereine die Träger der Dorfgemeinschaft. Oberhausen an der Nahe, was liegt „Naher“ als auch einen Angelverein zu haben, der sich um die Gewässerökologie und das Flussumland kümmert. Sportlich hat man sich Vereinen aus den Nachbargemeinden angeschlossen.
Zur „Kunstmeile“ wurde die Straße „In dem Stiel“, in der fünf Künstler wohnen und die sich mit Künstlergruppe „Stielleben“ vor Ort in einem alten Gebäude präsentieren.
Eine seltene, durchaus sinnvolle und vielseitige Nutzung zeigt das Umfeld der Kirche. Hier befinden sich eine Boule-Bahn und ein Kräutergarten nach Hildegard von Bingen. Alternativen auf engem Raum.
Das überregional bekannte Luitpoldfest ist das wichtigste Dorffest der Oberhausener.
Die Luitpoldbrücke, fertiggestellt 1889 durch Prinzregenten Luitpold ist eine Gewölbebrücke und führt über die Nahe. Die Ausgestaltung dieses Festes wird als einzigartig beschrieben. Das Fest dient der Traditionspflege.
Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Ortsgemeinde Oberhausen liegt unmittelbar an der Nahe. Das Ortsbild ist durch den Weinbau und die Landwirtschaft geprägt.
In der Ortsmitte von Oberhausen sind einige historische Gebäude zu finden, die für den Ort markant sind. Die Gemeinde ist bemüht die historischen Häuser zu erhalten und im Rahmen des Dorferneuerungskonzeptes zu sanieren. Einige der historischen Häuser wurden bereits saniert, zum Teil mit Mitteln aus der Dorferneuerung und zum Teil auch ohne Förderung. Als Beispiel kann hier der ehemalige Bahnhof genannt werden, der nach aufwändiger Sanierung/Restaurierung heute ein Dentallabor beherbergt. Eine weitere sehr positive Maßnahme ist die Integrierung eines großen Weingutes in der Bahnhofstraße in das Häuserensemble der Ortschaft. In diesem Fall wurden die Häuser zur Erhaltung des Straßenbildes äußerlich saniert und der Innenbereich wurde dem Bedarf des Unternehmens durch Umbau angepasst.
Die Ortsgemeinde ist bestrebt, Leerstände im Ort zu vermeiden. Bisher ist die Nachfrage nach den zum Verkauf stehenden Immobilien gut, so dass zum Zeitpunkt der Begehung nur ein Leerstand zu verzeichnen war.
Oberhausen verfügt aktuell über kein Neubaugebiet. Auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche in der Ortsrandlage, oberhalb des Friedhofes und parallel zur Nahe, ist ein Neubaugebiet mit 23 Bauplätzen geplant. Ältere Baugebiete sind lückenlos bebaut. Innerhalb des Ortes ist keine Baulücke zu finden.
Die Gewerbebetriebe sind im Ort verteilt und haben sich zum Teil an den Ortsrandlagen angesiedelt. Ein ausgewiesenes Gewerbegebiet hat Oberhausen nicht.
Anzumerken ist noch dass das Gemeindehaus nicht behindertengerecht ausgebaut ist. Bewegungsbeeinträchtigte Menschen können nicht ohne fremde Hilfe in den Saal im 1. Obergeschoss gelangen. Das Gemeindehaus soll in absehbarer Zeit umgebaut werden, um hier einen barrierefreien Zugang und ein Behinderten-WC zu schaffen.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Der Weinort Oberhausen an der Nahe liegt landschaftlich und klimatisch an einer reizvollen und günstigen Stelle im Nahetal. Das Dorf wird zu einem großen Teil durch die Naturschutzgebiete „Lemberg“ und „Nahe“ eingerahmt. Gehölz- und Obstbaumbestände an den übrigen Ortsrändern bilden den Übergang zur Feldflur. Wegen der klimatischen Besonderheit und der Lage ist eine hohe Artenvielfalt anzutreffen.
Als besonders prägend fallen die alten Baum- und Gehölzstreifen an der Nahe auf. Hier befindet sich auch eine prägnante Walnußbaumreihe.
Östlich des Ortes wurde durch Flächenerwerb und Umgestaltung ein Bachlauf renaturiert und eine naturnahe Entwicklung auf Dauer ermöglicht.
Gebäudeberankungen, Hofbäume und Pflanzbeete lockern das Bild im Ort auf. Der Kinderspielplatz mit altem Baumbestand und einer umgebenden Mauer vermittelt eine geborgene und spannende Atmosphäre.
2. Platz:
Ortsgemeinde Oberdreis
Die Ortsgemeinde Oberdreis liegt in der Verbandsgemeinde Puderbach im Nordosten des Landkreises Neuwied nahe den Kreisgrenzen zu den Kreisen Westerwald und Altenkirchen. In Oberdreis wohnen derzeit 855 Menschen.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen.
Oberdreis mit seinen drei Ortsteilen liegt, als Wohngemeinde und staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort, in einem stark durch Landwirtschaft und Wald geprägten Umfeld.
Durch eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur mit einer Schul- und Kindergarten-busverbindung in die umliegenden Zentren und günstigen Grundstückspreisen bietet der Ort gute Voraussetzungen für junge Familien.
Die Straßenbeleuchtung wird derzeit komplett auf Niedrigenergieleuchtmittel (LED) umgestellt.
Seit 2011 ist die Gemeinde an einer 5,6 Hektar großen Photovoltaikanlage beteiligt. Diese wurde von 2010 an im Oberdreiser Gemeindewald auf der verfüllten Fläche der von der Ortsgemeinde betriebenen Erddeponie errichtet und leistet circa 3 Megawatt Peakleistung.
Da die Ortsgemeinde in einem Gebiet mit vielen Rad- und Wanderwegen liegt, ist hier Entwicklungspotential in Bezug auf Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten gegeben.
Die Infrastruktur im Bereich der Grundversorgung und der VDSL Versorgung bedarf einer Verbesserung. Hier kann das Dorferneuerungskonzept in Verbindung mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde ein hilfreiches Instrument sein.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Oberdreis besteht aus den drei Ortsteilen Dendert (71 EW), Lautzert (316 EW) und Oberdreis (472 EW). Die Identifikation der drei Ortsteile zu einem Oberdreis spielgelt sich in den Fusionen von Vereinen (Sport, Gesang, etc.) und der gemeinsamen Nut-zung von kommunalen Räumlichkeiten wieder. Ein Beispiel ist das neue Bürgerhaus in Oberdreis, welches auch wegen seiner räumlichen Nähe zur kirchlichen Nutzung zur Verfügung steht. Fusionieren bedeutet erhöhen der Effektivität und das Schonen von Finanzen und Ressourcen bei Stärkung des Zusammengehörigkeit. Selbstverständlich tragen die große Anzahl von unterschiedlichen Vereinen und Gruppen mit der Vielzahl der Veranstaltungen zu einem abwechslungsreichen Wohnen in Oberdreis bei.
Ein Jugendtreff in zentraler Lage mit gepflegter Raumausstattung ist ein gutes Bei-spiel für Wertschätzung von gemeinschaftlichen Einrichtungen
Die Themenwege - Wasserwanderweg und Milanweg- sind eine beispielhafte Umsetzung für geschickte und informative Verbindungsadern im ländlichen Bereich.
Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Ortsgemeinde Oberdreis unterteilt sich in drei Ortsteile, in Dendert, Lautzert und Oberdreis.
Der Ortsteil Oberdreis erstreckt sich rechts und links der Landesstraße L 268. Der Ortsteil Lautzert liegt ca. 2,0 km entfernt an der L265 und in südlicher Richtung der Ortsteil Dendert in ca. 1,0 km Entfernung.
Der Gebäudebestand in der Ortsmitte von Oberdreis ist durchmischt. Hier findet man historische Fachwerkhäuser neben Häusern aus neuerer Zeit. Die Ortsmitte ist durch eine platzartige Aufweitung, an der sich auch die Bushaltestelle des Ortes befindet, gestaltet. Weiterhin steht hier befindet das ehemalige Feuerwehrgerätehaus, das zum Jugendtreff umgebaut wurde. Auf dem Grundstück des Jugendtreffs ist auch das Backhaus des Dorfes, das voll funktionsfähig ist und in dem alle drei Wochen gebacken wird. Unweit des Dorfmittelpunktes steht eine historische Wasserpumpe.
Im Ortskern wurden bereits einige der alten Häuser restauriert. Zum Teil sind hierfür auch Zuschussmittel aus der Dorferneuerung gewährt worden. Auch in Lautzert und Dendert wurden mit Hilfe der Dorferneuerung einige Maßnahmen zur Sanierung und Erhaltung älterer Bausubstanz umgesetzt.
Die Ortsgemeinde ist bestrebt, dass keine Leerstände im Ort vorhanden sind. Bisher ist die Nachfrage nach den zum Verkauf stehenden Immobilien gut, so dass nur ge-ringe Leerstandzeiten von einigen Wochen zu verzeichnen sind. Die Häuser werden dann vor dem erneuten Bezug entsprechend saniert und umgebaut.
Die Gemeinde Oberdreis verfügt aktuell über kein Neubaugebiet. Die Bestrebungen der Ortsgemeinde gehen dahin, dass Baulücken innerhalb der bestehenden Bebau-ung geschlossen werden sollen. Die Umsetzung dieses Vorhabens ist nicht ganz einfach, da die Grundstücke in Privatbesitz sind und die Eigentümer in der Regel nicht sehr verkaufswillig sind.
Vorhandene Gewerbebetriebe befinden sich in den Ortslagen. Ausgewiesene Gewerbegebiet haben Oberdreis, Lautzert und Dendert nicht.
Vereinzelt sind PV-Anlagen auf privaten Dächern zu finden und die Ortsgemeinde ist an einem Projekt mit Flächenphotovoltaik beteiligt, aus der Einnahmen in die Gemeindekasse fließen.
Das Gemeindehaus in der alten Schule in Oberdreis wurde in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche erweitert und saniert. Hierbei wurde auf eine barrierefreie Gestaltung der Wege und des Gebäudes geachtet. Auch die neben dem Gemeinde-haus stehende historische denkmalgeschützte Kirche ist barrierefrei erreichbar. Das Gemeindehaus in Lautzert ist ebenfalls barrierefrei ausgebaut.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Fingerartig erstrecken sich die Baum- und Gehölzstreifen vom eingegrünten Ortsrand in die Landschaft.
Der Themen-Rund-Wanderweg um Oberdreis und die Ortsteile Lautzert und Dendert lädt zum Erkunden der Heimat ein. Der landschaftlich schön gelegene Weg führt an historischen, naturkundlichen und anderen Begebenheiten (Eisenverhüt-tung,Quarzitbruchteiche, „eingefallener Weg“, Naturdenkmal „Beilstein“, Grenzeiche und vieles mehr) vorbei. Kleine Tafeln erläutern die Besonderheiten.
Die „Saubuche“ und die „alte Eibe“ sind wegen ihrer bizarren Erscheinung und Größe als Naturdenkmal ausgewiesen.
Im „ Biotopwald“ erfolgt keine waldbauliche Nutzung. Die Bäume unterliegen nur dem natürlichen Verfall und bieten Lebensraum für seltene Pilze, Insekten und andere Tierarten.
Die, im Flurbereinigungsverfahren angelegten Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen werden fachgerecht und naturnah gepflegt.
Abgängige oder zu beseitigende Bäume im Dorfbereich werden durch Nachpflanzungen ersetzt und bilden den neuen räumlichen Rahmen von Plätzen und Straßen.
3. Platz:
Ortsgemeinde Staudt
Staudt (Westerwaldkreis) ist eine größere Gemeinde in der Verbandsgemeinde Wirges mit derzeit 1239 Einwohnern, ca. 5 km entfernt von der Stadt Montabaur.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Gemeinde Staudt versteht sich hauptsächlich als Wohnstandort. Die verkehrs-günstige Lage mit Anbindung an die umliegenden Zentren Wirges und Montabaur (ICE Bahnhof, Autobahn A 3 und A48) unterstützt die Ansiedlung von kleineren und mittlere Gewerbebetriebe. Der vorhandene Kindergarten macht die Gemeinde für jun-ge Familien attraktiv. Mobilitätseingeschränkte Personen finden auch vor Ort eine Grundversorgung ( Bäcker, Metzger, Bank, Ärzte) vor.
Seit dem Jahr 2010 befindet sich die Gemeinde im Dorfmoderationsprozess, welcher der Auslöser für diverse Projekte der Bürger/innen war.
So wurde z.B. das Projekt Erlebniswelt „ Erneuerbare Energien“ im Rahmen der LEA-DER Förderung unterstützt und hat über die Gemeindegrenze hinaus Aufmerksamkeit erhalten.
Mit Blick auf eine nachhaltige Energieversorgung und Kostendämpfung wurde die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt. Viele private Haushalte nutzen Solarenergie oder Photovoltaik.
Das sehr große Interesse aller Altersgruppen an der Entwicklung des Ortes, bildet die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung der Ortsgemeinde. Die Dorfmoderation und die Evaluierung der schon erreichten Ziele könnten Ideengeber für die weiter Entwicklung von Staudt sein.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Über 1200 Einwohnern leben in Staudt, umgeben von den beiden Städten Wirges und Montabaur und zahlreichen stark genutzten Verkehrsadern (B 255, A 3, ICE-Strecke).
Das Dorf – seine Bewohner - haben es geschafft mit hoher Bürgerbeteiligung (work-shops) nach Ideen, Wünschen und Möglichkeiten ein attraktives Dorf zu erhalten, zu entwickeln für zukünftige weitere Einwohner darzustellen. Die Vielzahl und die hohe Mitgliederzahl in den Vereinen und die sich neu gründenden Vereine (Kinderchor, CoryFeen e.V. z. Bsp.) sind ein Beweis für Fortgang und Zukunft des Dorfes. Auch die Senioren tragen aktiv zur Gestaltung des Dorflebens bei. Am Ortsrand haben sie im Schnittpunkt von Wanderwegen eine Boule Bahn errichtet.
Treffpunkte gibt es in Staudt in ausreichender und unterschiedlichster Form. Dorfplätze, Parkanlage, Rathaus, umgebaute Kirche, geöffneter Kindergarten für Seniorentreff u. v. a. m.
Themen und Projekte werden in Staudt auch in Zukunft vorhanden sein.
Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Gemeinde Staudt liegt am Rande des Kannenbäckerlandes..
Insgesamt ist die Bausubstanz im Ortskern als gut zu bezeichnen. Die vorhandenen Altbauten sind bis auf wenige Ausnahmen alle saniert und prägen zusammen mit den Gebäuden aus neuerer Zeit das Ortsbild. Das Rathaus in der „Alten Schule“ und die „Alte Kirche“ bilden den Ortsmittelpunkt.
Die unter Denkmalschutz stehende „Alte Kirche“ wurde renoviert und über einen Verbindungsgang an das Rathaus angeschlossen. Durch den Einbau eines Aufzuges im Rathaus ist die barrierefreie Erreichbarkeit der „Alten Kirche“ und des Rathauses gegeben. Ein Behinderten-WC ist für eine gemeinsame Nutzung beider Gebäude vorhanden. Die „Alte Kirche“ dient als Ersatz für ein Dorfgemeinschaftshaus. Hier finden kulturelle Veranstaltungen genauso statt wie Familienfeiern.
Rund um den Ortskern von Staudt liegen einige Neubaugebiete. Die älteren Neubaugebiete sind ausnahmslos bebaut und nur in dem zuletzt erschlossenen Baugebiet „Am Kramberg“ sind noch einige Baulücken vorhanden. Um das Wachstum der Ortsgemeinde nicht zu behindern ist deshalb die Ausweisung eines weiteren Baugebietes geplant. Das neue Baugebiet soll zwischen „Erbsengarten“ und dem Friedhof entstehen.
Die Innenentwicklung des Ortes wird bei der Planung der Neubaugebiete auch nicht außer Acht gelassen. Die Gemeinde versucht langfristige Leerstände von Gebäuden zu vermeiden. Hierzu werden die Gebäude ebenso wie unbebaute Grundstücke wenn sich die Möglichkeit ergibt von der Gemeinde aufgekauft.
Die aufgekauften Häuser und Grundstücke werden dann über die Ortsgemeinde weiter vermarktet. So kann ein Beitrag zur Innenentwicklung von der Gemeinde erbracht werden.
Der Kindergarten und die Erlebniswelt „Erneuerbare Energien“ sind mit PV-Anlagen zur Eigenstromerzeugung ausgestattet. Bei privaten Häusern sind vereinzelt auch PV-Anlagen auf den Dächern montiert.
Viele Gewerbebetriebe haben sich in dem Industriegebiet „Feincheswiese – Auf der Heide“ außerhalb der Ortslage angesiedelt. Allerdings findet man innerhalb der Ort-schaft auch noch einige Gewerbebetriebe.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Größere Gehölzbereiche oder Waldbestände im Norden und Süden binden den Ort in die Landschaft ein.
Eine besondere Bedeutung nimmt der Grünkomplex „Erbsengarten“ am südöstlichen Ortsrand mit seinem naturnahen Bewuchs ein. Hier besteht die Möglichkeit in einem abgeschirmten Bereich Natur zu erleben, Kommunikation zu pflegen und Spiel-Aktionen durchzuführen.
Weitere sportliche Betätigungen können an dem schön gelegenen Sportplatz betrie-ben werden. Der umgebende Gehölzbewuchs vermittelt eine gemütliche Situation und passt sich gut in die Landschaft ein.
Im Rahmen der Spielleitplanung wurden Gässchen und Pfade im Wohngebiet sowie die Spielplätze, insbesondere der Abenteuer-Spielplatz an einem Gewässer in der Dorfmitte geplant und gestaltet. Den Kindern wird auf spielerische Weise die Bedeu-tung von Pflanzen, Wasser, Energie und Tieren vermittelt.
Neu angelegte Wildblumenbeete zwischen diesem Spielplatz und der Kindertagesstätte sowie an weiteren Stellen im Dorf bieten den einheimischen Insekten und Schmetterlingen Nahrung und machen den Menschen das Erlebnis von Formen- und Farbreichtum in der Natur deutlich.
Der Friedhof, etwas abseits gelegen, besitzt durch den alten gepflegten Baumbestand ein eigenes Flair und gibt eine gute Möglichkeit der inneren Einkehr..
4. Platz:
Ortsgemeinde Plittersdorf
Die ländliche Wohngemeinde Plittersdorf (Landkreis Ahrweiler) ist ein Ortsteil der Gemeinde Lind und liegt in der Verbandsgemeinde Altenahr. Plittersdorf beheimatet ca. 517 Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Plittersdorf liegt in einem stark durch Land- und Waldwirtschaft geprägten Umfeld und versteht sich als Wohngemeinde.
Die landschaftlich attraktive Höhenlage macht den Ort für viele Wanderer und Radfahrer interessant. Aufgrund dessen wurden Wanderwege und eine E- Bike Ladestation angelegt.
Die fehlende medizinische Infrastruktur vor Ort gleichen die Plittersdorfer durch Erst-helfer aus. Hierzu haben sich Plittersdorfer Bürger zu Sanitätern ausbilden lassen. Weitere infrastrukturelle Einrichtungen wie Ärzte, der Kindergarten, und die Schule befinden sich in den Nachbargemeinden.
Bürgerworkshops habe ergeben, dass das Hauptaugenmerk in Zukunft auf den Aus-bau des Breitbandnetzes und die Schaffung von Angeboten für Jugendliche gelegt werden soll. Weiterhin ist die Verstetigung der dorfgemeinschaftlichen Aktivitäten ein wichtiges Ziel der kleinen Gemeinde.
Ebenso sollte die Idee der Schaffung eines Refugiums für Künstler weitergedacht werden.
Durch den weitgehend barrierefreien Ausbau der Straßen, Wege und Plätze in der Innerortslage schafft die Gemeinde den Anreiz auch leerstehende Gebäude im Ort zu erwerben und zu bewohnen und so die dörfliche Struktur zu erhalten. Hier könnte in den nächsten Jahren eine Ampelkarte helfen zukünftigen Leerstand früh zu erkennen. Zur Stärkung der Innenentwicklung sollten ein Augenmerk auf die Vermarktung der Gebäude im Ortskern gelegt werden, sodass die innerörtliche, dörfliche Struktur erhalten bleibt.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Mit seinen knapp über 100 Einwohnern liegt Plittersdorf abseits des Ahrtals in einer waldreichen Umgebung. Hier haben die Dorfbewohner es verstanden aus der „Abgeschiedenheit“ eine Gemeinschaft mit Herz zu bilden. Für die Kleinkinder (Bau eines Hühnerstalls), die Jugend (Jugendtaxi, Jugendtreff)), ja, für alle Altersklassen (Betreuung, Kaffeenachmittage, Ausflüge) werden hier Angebote und Aktionen gepflegt und erfunden die das Leben in einem kleinen Dorf zukunftsmäßig gestalten und erhalten. Einkaufwünsche werden koordiniert und der Kinder – und Schülertransfer wird bei Bedarf abgestimmt.
Ganzjährige Veranstaltungen fördern die Dorfgemeinschaft und den Zustrom aus den Nachbargemeinden. Die Dorfzeitung „Et Blättche“ ist eine gern gelesene Lektüre. Neu angelegte Wanderwege steigern die Attraktivität, und das nicht nur für die Einwohner, auch für die Touristen und die Sporttreibenden. Die E-Bike Ladestation ist schon hier.
Ein offenes und gastfreundliches kleines Dorf..
Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Plittersdorf liegt in der Eifel an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Der Ort erstreckt sich rechts und links der K 28.
Plittersdorf ist ein Ort mit rd. 100 Einwohnern. Entsprechend der geringen Einwohnerzahl ist der Ortskern, mit einer Kirche aus dem Mittelalter und historischem Brunnen, nicht sehr groß. Die vorgefundene Bausubstanz im Ortskern ist als durchweg gut zu bezeichnen. Die vorhandenen Häuser sind zum Teil aufwändig umgebaut und saniert. Es finden sich in diesem Bereich auch neuere Häuser, so dass hier eine Mischung aus älterer und neuerer Bausubstanz vorliegt. Es gibt in der Ortslage keine Leerstände bei Häusern und Wohnungen. Innerhalb des Ortes sind auch keine nennenswerten Baulücken vorhanden.
Am Ortsrand von Plittersdorf befindet sich ein Neubaugebiet mit rd. 15 Bauplätzen. Von diesen Grundstücken sind noch einige wenige verfügbar.
Der Ortsteil verfügt in der Ortsmitte über ein Dorfgemeinschaftshaus/Bürgerhaus mit danebenliegender Boulebahn. Dieses Bürgerhaus ist eingeschossig gebaut und wird für Dorffeierlichkeiten und Familienfeiern gleichermaßen genutzt. Der barrierefreie Zugang und ein Behinderten-WC sind allerdings zur Zeit noch nicht vorhanden.
In der Ortsgemeinde gibt es einen Stromselbstversorger, der ein eigenes Windrad betreibt. Ansonsten ist keine Nutzung von Windkraftanlagen oder PV-Anlagen vor-handen.
Ein Gewerbegebiet ist in Plittersdorf nicht ausgewiesen, da hierfür kein Bedarf be-steht. Die wenigen vorhandenen Gewerbebetriebe befinden sich innerhalb der Ortslage.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Der Ort Plittersdorf hat eine sehr reizvolle Lage mit herrlichen Ausblicken in die Ahreifel.
Grünstrukturen aus Bäumen und Sträuchern binden die Gebäude gut in die Land-schaft ein.
Standortgerechte Laubgehölze und Stauden im öffentlichen und privaten Bereich bereichern und beleben das Ortsbild. Unsere einheimischen Tierarten erhalten dadurch Nahrungs- und Lebensraummöglichkeiten.
Im Rahmen der Waldflurbereinigung wurden Ausgleichsmaßnahmen realisiert und die Pflege des Feuchtbiotops im Wald geregelt.
5. Platz:
Ortsgemeinde Oberhausen bei Kirn
Die Ortsgemeinde Oberhausen bei Kirn (Verbandsgemeinde Kirn-Land) liegt im Landkreis Bad Kreuznach unmittelbar vor den Toren der verbandsfreien Stadt Kirn. Im Ort leben 902 Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Oberhausen/Kirn liegt, als Wohngemeinde, in einem stark durch Landwirtschaft und Wald geprägten Umfeld.
Durch eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur mit Anbindung diverse Bundesau-tobahnen sowie den Flughafen Hahn, eine gute ÖPNV Anbindung an die umliegenden Zentren, ein gut ausgebautes Breitbandnetz und günstigen Grundstückspreisen und den Kindergarten vor Ort mit einem Ganztagsangebot, bietet der Ort gute Voraussetzungen für junge Familien, aber auch für Gewerbetreibende.
Oberhausen / Kirn verfügt über 48 Gewerbebetriebe.
Das bestehende Dorferneuerungskonzept wird kontinuierlich fortgeführt und fachkundig begleitet.
Die Straßenbeleuchtung wird Zug um Zug auf Niedrigenergieleuchtmittel (LED) umgestellt.
Da die Ortsgemeinde in einem Gebiet mit vielen Rad- und Wanderwegen liegt (Soon-waldsteig, Lützelsoon- Radroute), ist hier Entwicklungspotential in Bezug auf Gastro-nomie und Übernachtungsmöglichkeiten gegeben. Vorstellbar ist z.B. auch eine Station für Wanderreiter oder E Bike Ladestationen.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Die Gemeinde Oberhausen mit ca. 900 Einwohnern hat eine Vielzahl von Vereinen und Gruppen. Hier zeigt sich, dass Vereine nur durch Fusionen mit Nachbargemein-den eine Bestands-/Überlebenschance haben; dies betrifft hauptsächlich den Sport- und den Gesangverein. Der Sportverein unterstützt besonders auch die Jugendarbeit, aber auch die Seniorengymnastik ist als Freiluftsport zu sehen gewesen.
Der Heimat-und Kulturverein pflegt die Dorfgeschichte (Lomacherfest) und organisiert geführte Wanderungen. Auch der Ortsrandweg ist ein Treffpunkt vieler Dorfbewohner. Hier besteht ein herrlicher Weitblick.
Eine umgebaute Telefonzelle wurde zu einer keinen „Dorfbibliothek“ umgebaut und findet großes Interesse.
Die im Pfarrheim untergebrachten Asylanten werden von den Bürgern gerne betreut.
Besonders erwähnenswert ist die von der Ortsgemeinde unterhaltene Kindertages-stätte „Kunterbunt“, die mit der Leitlinie „Waldspielraum“ höchste Akzeptanz erfährt.
Bürgereinsätze, wie zum Beispiel die Pflege des schön strukturierten Friedhofes sind in Oberhausen üblich.
Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Ortsgemeinde Oberhausen liegt an der K 28, die eine direkte Verbindung in das ca. 3,0 km entfernte Kirn darstellt.
Im Ortskern von Oberhausen sind einige alte Fachwerkhäuser zu finden, die bereits renoviert bzw. saniert wurden. Darüber hinaus sind im übrigen Ort einige ältere Häu-ser umgebaut, erweitert und/oder modernisiert worden.
Die Ortsgemeinde ist bestrebt, dass keine Leerstände im Ort entstehen. Bisher ist die Nachfrage nach den zum Verkauf stehenden Immobilien gut, so dass nur geringe Leerstandzeiten zu verzeichnen sind.
In der Ortsmitte befindet sich das Gemeindehaus mit dem Büro des Bürgermeisters. An diesem zentralen Ort wurde ein Bouleplatz errichtet und eine ausgediente Telefonzelle als Buchausleihstation aufgestellt.
Innerhalb der Ortslage gibt es fast keine Baulücken. Es stehen nur noch zwei Grund-stücke zur Bebauung zur Verfügung.
Die Bauplätze in den vorhandenen Neubaugebieten sind bereits weitgehend bebaut. Die nichtbebauten Grundstücke befinden sich in Privatbesitz und werden wahrscheinlich in absehbarer Zeit nicht bebaut. Aus diesem Grund soll in der Ortsrandlage, mit Blick auf Kirn, ein neues Neubaugebiet mit 30 Bauplätzen ausgewiesen werden, um dem Ort ein weiteres Wachstum zu ermöglichen.
Am nördlichen Ortsrand liegt ein Gewerbegebiet in dem sich einige Betriebe angesiedelt haben.
Das Dorfgemeinschaftshaus liegt außerhalb der regulären Bebauung am Sportplatz. Dieses Gebäude dient den Dorfbewohnern als Raum für Feierlichkeiten. Im Untergeschoss des Gebäudes steht ein großer Jugendraum für die Dorfjugend zur Verfügung. Das Gebäude ist durch einen Nebeneingang barrierefrei über eine Rampenanlage erschlossen. Ein Behinderten-WC ist ebenfalls vorhanden.
Die Installation von PV-Anlagen auf privaten Hausdächern ist nur sehr vereinzelt zu sehen.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Der Ort im Naturpark Soonwald-Nahe und im Landschaftsschutzgebiet wird durch harmonische Übergänge mit gut erhaltenden Obstgärten und Bäumen vom Ortsrand in die Umgebung geprägt.
Im Dorfinneren setzen sich diese Bauern- und Obstgärten fort. Typische Pflanzen des Bauerngartens wie Päonie, Rittersporn, Akelei, Flieder, Rosenbüsche, Holunder, und ähnliches sind anzutreffen.
Der Bedeutung von Sonderstandorten im Naturhaushalt wie beispielsweise den Feuchtbereich (Sandkaul) und der Felsformation ist man sich bewusst und pflegt diese Biotope durch Freistellung und andere Maßnahmen.
Am „Schloß Wartenstein“, das sich in einem Wald befindet, wird die Umweltbildung für Kinder und Erwachsene durch Ausstellungen und das Umwelt-Camp gefördert.
Einzelbetrachtung in der Sonderklasse:
1.Platz:
Ortsgemeinde Merkelbach
Merkelbach liegt in der Verbandsgemeinde Hachenburg im Westerwaldkreis. Die kleine Gemeinde hat etwa 700 Einwohner. Sie liegt rund 5 km von Hachenburg entfernt.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Gemeinde Merkelbach nimmt kontinuierlich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zu-kunft“ teil und nutzt ihn um sich stetig weiter zu verbessern und eine Standortbestim-mung im Vergleich zu anderen Gemeinden vorzunehmen. Die Erfolge des Dorferneuerungsprozesses im Rahmen der Anerkennung als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt sind hier deutlich erlebbar. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung eines vielfältigen Dorfmittelpunktes mit Gemeindehaus, Bücherei mit attraktivem Freisitz, dem Lesegarten, der durch einen nahe gelegenen Nutzgarten und dem benachbarten Jugendhaus ergänzt wird.
Zuletzt wurde der Vorplatz des ehemaligen Feuerwehrhauses neu gestaltet. Unweit des eigentlichen Zentrums gibt es einen kleinen, gut bestückten Dorfladen, der als weiterer Treffpunkt zur Verfügung steht.
Die Jury konnte somit eine wesentliche Weiterentwicklung gegen gegenüber früheren Besuchen feststellen. Hier ist als Beispiel auch der neu entwickelte Backesplatz zu nennen. Es gibt in Merkelbach eine Vielzahl umgesetzter Maßnahmen zu besichtigen. Erfreulich, dass auch Merkelbach inzwischen vom schnellen Internet erreicht wurde, ein wichtiger Standortfaktor. Die Homepage der Ortsgemeinde könnte vielleicht durch ein paar jugendliche Enthusiasten noch etwas Aufwertung erfahren. Arbeitsplätze gibt es im nahe gelegenen Hachenburg. Von dort besteht auch eine Bahnverbindung in den Raum Köln, Bonn, Siegen, was die Gemeinde auch als Wohnstandort zusätzlich interessant hält. Merkelbach beabsichtigt eine Baulandentwicklung. Diese soll jedoch dosiert bleiben. Ein Problem für die Gemeinde stellt sie stark befahrene B 413 dar, die kerzengerade durch den Ort verläuft, zum schnellen Fahren verleitet und die Gemeinde in Ober- und Unterdorf trennt. Hier sollte hartnäckig versucht werden, eine Verbesserung der Querungsmöglichkeiten beim Landesbetrieb Mobilität zu erreichen.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
In Merkelbach gibt es eine überwältigend lebendige Dorfgemeinschaft und ein er-staunlich vielfältiges Angebot für eine Gemeinde dieser Größenordnung. Die Treff-punkte wie die attraktive und nachgefragte Bücherei mit rund 2700 Medien, darunter DVDs und Hörbücher und der benachbarte Garten beleben das soziale Leben und bilden einen gelungenen Ort der Begegnung. Die Integration älterer Mitbewohnerin-nen und Mitbewohner im Marjanshaus erfolgt auf der Basis des Konzeptes M-punkt nach dem sich ältere Bewohner in einer Seniorenwohngemeinschaft zusammen finden. Die hier gewählte Wohnform ist eine von vielen möglichen, die das Konzept M-punkt eröffnet. Besonders gelungen erscheint auch die Integration über die Fußballmannschaft des Dorfes. Auch neben dem Fußball ist die Betreuung von Asylbewerbern breit aufgestellt. Sie erfolgt durch die Ortsgemeinde, Vereine und viele Bürger. Ältere Mitbürger bringen sich in einer Dorfwerkstatt für Projekte der Gemeinschaft ein. Auch in Merkelbach, wie in vielen anderen vergleichbaren Dörfern die sich positiv weiter entwickeln, gelingt dies nur weil fehlende Finanzmittel durch die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu Eigenleistung und Eigeninitiative ersetzt werden können. Obwohl die Gemeinde leider durch die stark befahrene B 413 getrennt ist, vermitteln die Bewohner des „Ober“ – und des „Unterdorfes“ glaubhaft eine eingeschworene Gemeinschaft zu sein.
Baugestaltung und –entwicklung
Das Dorf ist sehr gut durchgrünt. Mit seiner offenen Bauweise und den dadurch zwi-schen den Gebäuden möglichen, teilweise sehr schön angelegten Gärten vermittelt es eine Leichtigkeit und hohe Aufenthaltsqualität für Bewohner und Gäste. Im Zentrum des Dorfes gibt es eine Reihe ortsbildprägender und identitätsstiftender alter Fachwerkhäuser, die fast alle in einem guten Zustand sind. Schön, dass die Kapelle als weiteres, prägendes Bauwerk erhalten ist und für kirchliche und kulturelle Zwecke zur Verfügung steht. Aufgrund der vergleichsweis günstigen Lage des Dorfes gibt es nicht viele Leestände. Einen Problembereich stellt allerdings die Bebauung entlang der B 413 dar. Erfreulich ist der Verzicht auf Grundstücksabgrenzungen, wie Mauern und Zäune in weiten Bereichen der Gemeinde. Die örtliche Kirmes wird im Festzelt oberhalb des Dorfes veranstaltet, das intelligent improvisiert durch einen Fallschirm als Regen- und Sonnenschutz ergänzt wird. Als kleines Detail sei erwähnt, dass selbst die Müllcontainer in Merkelbach ganz unprätentiös einen unauffälligen Standplatz im Grünen, unweit der Ortsmitte finden.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Merkelbach ist sehr gut in die umgebende, offene Landschaft eingebunden. Die Ge-meinde verfügt über einen in weiten Teilen vorbildlichen Ortsrand, der durch Streu-obstwiesen und Gärten organisch ergänzt wird, die einen gelungenen Übergang zur offenen Landschaft bilden. Dass hier ein Verein für Naturschutz und Dorferneuerung seit dreißig Jahren aktiv ist, ist im Orts- und Landschaftsbild deutlich erlebbar.
Schön wäre es, wenn die landwirtschaftliche Nutzung im und um den Ort langfristig erhalten werden kann. Das Grün im Dorf zeigt eine gute und abwechslungsreiche Mischung aus Gärten, Großgrün und Hecken. Gemeinsam mit Trockenmauern bieten sie die Grundlage für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt auch innerhalb des Dorfes. Wünschenswert wäre es, auch die Bereiche mit neuerer Bausubtanz im „Unterdorf“ mit weiterem Grün zu bereichern.
Gesamtbeurteilung
Die eher kleine Gemeinde hat den Dorferneuerungsprozess geschickt genutzt um einen echten Ortsmittelpunkt auszubilden. Sie gleicht fehlende Finanzmittel durch hohe Bereitschaft zu Eigenleistung und sozialem Engagement aus. Ein Rundgang, insbesondere durch das Oberdorf vermittelt auch aufgrund der offenen Bauweise, eine hohe Wohnqualität. Hier findet Wohnen mitten im grünen statt. Merkelbach vermittelt den Eindruck einer großen, aktiven Gemeinschaft, die das Problem der B413, die den Ort durchschneidet vergessen macht.
2. Platz:
Ortsgemeinde Thür
Thür ist in der Verbandsgemeinde Mendig, im Landkreis Mayen-Koblenz, etwa 6 km nordöstlich von Mayen an der Verkehrsachse Mayen – Andernach gelegen. Die Ge-meinde verfügt über rund 1450 Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Feierlichkeiten und Aktivitäten zum 900-jährigen Bestehen der Gemeinde Thür im Jahr 2012 waren eine Initialzündung für die Entwicklung der Gemeinde. Wer Thür heute besucht findet inzwischen eine Vielzahl abgeschlossener Projekte gleichzeitig aktuelle Vorhaben die sich in der Entwicklung oder im Bau befinden vor. So wird derzeit schnelles, zukunftsfähiges Glasfaser – Internet im Gemeindegebiet ausgebaut. Thür betreibt eine aktuelle und informative Homepage, mit der das Dorf auch Werbung in eigener Sache macht. Der Ausbau eines Bolzplatzes in der Nähe des am Ortsrand gelegenen Kindergartens wird derzeit vorbereitet. Er soll Jugendmannschaften und zu bestimmten Zeiten auch dem Kindergarten zum Toben dienen. Eine neu eröffnete Bäckerei und verschiedene Hofläden tragen zur Versorgung der Bevölkerung bei. Das kleine Gewerbegebiet an der B256 bietet derzeit knapp 50 Arbeitsplätze im Dorf.
Oberziel ist es, die Gemeinde zu einem attraktiven Wohnstandort zu entwickeln, wohnen und vielleicht auch arbeiten kann. Dabei besteht zusätzlich die Lagegunst, dass Thür nicht weit vom Mittelzentrum Mayen entfernt liegt.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Kindergarten und Schule bilden einen Kristallisationspunkt für das wichtige bürger-schaftliche und soziale Engagement. Aus Sicht der Dorferneuerung ist der Erhalt von Kindergarten und Grundschulen in den Gemeinden ein ganz wichtiger Baustein. Thür ist ein Musterbeispiel für generationenübergreifendes Handeln. In die Weiterentwicklung des Dorfes werden die Bürger regelmäßig mit einbezogen. Für die Kommunikation der Bürger untereinander stehen mehrere Räumlichkeiten, wie das Schützenhaus oder die Dorfscheune zur Verfügung. Viele Vorhaben sind auch hier nur durch die Unterstützung des Ehrenamtes möglich geworden.
Baugestaltung und -entwicklung
Ein von Schülern und Erwachsenen gestalteter Film über Thür gibt einen guten Überblick über die Entwicklung der Gemeinde in den vergangenen Jahren und die Schwerpunkte der Dorferneuerung. Den baulichen Höhepunkt in Thür stellt der Orts-mittelpunkt mit seinen abwechslungsreichen baulichen Räumen, mit vielen kleineren, unterschiedlich gestalteten Bereichen dar. So gelang man beispielsweise über eine Wiese als „grüne Mitte“ in einen räumlich umgrenzten Platzbereich vor der Dorfscheune, die im inneren eine angemessene, dörflich gelungene architektonische Lösung darstellt. Die Gemeinde ist vom regionalen Naturstein Basalt, von Lava und Schieferdächern geprägt. Dies stellt einen unverzichtbaren Wert für die Identität des Ortes dar. In den ortsbildprägenden Gebäuden finden sich bewusst ins Natursteinmauerwerk gesetzte Fenster. Angemessene Gauben stehen auf den Dächern. Es ist schön, wenn die Häuser zusätzlich durch Pflanzen bereichert werden.
Auf einem Rundgang durch den Ort finden sich schön gestaltete Brunnen, die auf den Wasserreichtum des Ortes hinweisen, sowie ein angemessen gestaltetes Denkmal, das an die Holocaustopfer aus Thür erinnert und von einer ortsansässigen Steinmetzin entworfen und errichtet wurde.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Die Thürer Wiesen einschließlich der spektakulären Beweidung mit Wasserbüffeln führen zu einem erstaunlich hohen Artenreichtum besonders in der Vogelwelt. Die oberhalb der Gemeinde neu angelegte Streuobstwiese mit vielen alten Apfel- und Birnensorten wird in einigen Jahren dazu einladen das geerntete Obst auch zu nutzen, es vielleicht zu Fruchtsaft aufzubereiten und zu genießen. Sie bedarf allerdings der regelmäßigen Pflege. Ein gelungenes Beispiel stellt der örtliche Friedhof mit dem „Garten der Erinnerung“ dar, der auf Anregungen der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz zurück geht. Die schönen historischen Gebäude aus Basalt, teilweise in Hofstrukturen, sollten durch noch mehr Pflanzen eine weitere Bereicherung und Belebung erfahren. Im Außenbereich sollten nicht standorttypische Bäume wie der Fichtenriegel am sog. „Seehotel“ bei Gelegenheit entfernt werden.
Gesamtbeurteilung
Die Gemeinde Thür wird kontinuierlich zu einem attraktiven Wohnstandort entwickelt. Sie vermittelt durch die Verwendung regionaltypischer Baustoffe einen eigenständigen Charakter. Besonders gut gelungen ist die räumlich abwechslungsreche und interessant gestaltete Ortsmitte.
3. Platz:
Ortsgemeinde Obererbach
Obererbach liegt im Nordwesten des Mittelgebirges Westerwald in der Verbandsge-meinde Altenkirchen, Landkreis Altenkirchen im Erbachtal, etwa 5 Kilometer von der Kreisstadt Altenkirchen entfernt. In der kleinen Gemeinde wohnen etwa 560 Men-schen.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Ein Besuch in der kleinen Westerwaldgemeinde weckt schnell die „Lust auf Oberer-bach“. Woran liegt das? Aus der Dorfmoderation 2015 sind verschiedene Gruppen, wie die „Dorfverschönerungsgruppe“, die „Altwerden-im-Dorf-Gruppe“ oder die „Will-kommensgruppe“ entstanden. Auch die Jury wurde neben einer auffallend großen Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern von der Willkommensgruppe begrüßt. Oberer-bach zeigt sich dabei als spannende, dynamische und gegenüber Fremden offene Gemeinde, in der die einzelnen Projekte sorgfältig geplant werden. Das Konzept wird zunächst „von innen“ fortgeschrieben, das heißt, dass zuerst aktive Bürgerinnen und Bürge die Ideen für die Weiterentwicklung des Ortes beisteuern.
Der Verzicht auf Außenentwicklung zu Gunsten der Innenentwicklung ist zielführend und wird begrüßt, um Leerstände im Ortskern zu vermeiden, von denen es ohnehin nicht allzu viele gibt. Obererbach verfügt über einen Bahnhaltepunkt an der Strecke zwischen Siegen und Limburg in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Bahnhofsgebäude, der zusätzlich dabei hilft aus der Gemeinde einen attraktiven Wohnstandort zu machen. Eine ortsansässige Firma, die innovative Kunststoffprodukte und Systeme für Medizin und Technik herstellt, erweitert gerade ihr Firmengebäude und stellt ca. 50 zeitgemäße und zukunftsorientierte Arbeitsplätze mitten im Dorf zur Verfügung. Daneben gibt es für eine Gemeinde dieser Größenordnung eine überraschende Vielfalt von Gewerbetreibenden. Insgesamt erscheint die Gemeinde mit Blick in die Zukunft gut aufgestellt.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Das „Haus am See“ stellt den gesellschaftlichen und auch den „gefühlten“ Mittelpunkt des Dorfes dar. Was die Willkommensgruppe verspricht wird in Obererbach gehalten. Die Dorfgemeinschaft vermittelt eine überraschende Offenheit gegenüber Neubürgern. Während des Dorfrundganges erfährt die Jury von vielen Vereinen und Gruppen, die das Gemeindeleben bereichern. Nur beispielhaft seien die Landfrauen, der Angelsportverein oder die „Hobbykarnevalisten“ genannt. Obererbach bietet die Möglichkeit viele interessante Persönlichkeiten kennen zu lernen, die hier ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben und ihrem persönlichen Lebensansatz folgen, sei es ein promivierter Rockgitarrist, der der in der ehemaligen Schule eine komplette Bühne mit Technik eingerichtet hat und eine private Musikschule betreibt, sei es ein Paar, das inmitten des Ortes Raum gefunden hat, um hier seine Esel zu halten. Ein Kinderchor für 4 -12 – jährige übt regelmäßig im Haus der Chorleiterin. Für die älteren Jugendlichen gib es einen Jugendraum. Im ehemaligen Stall eines landwirtschaftlichen Anwesens findet sich der im Jugendjargon als „Ballerbude“ bezeichnete Treff, ein Ort an dem man sich gut in die eigene Jugend zurück denken kann. Dass das lebhafte Gemeindeleben nur durch die Bereitschaft seiner Bewohner sich für die Gemeinschaft einzubringen ermöglicht wird, versteht sich von selbst.
So wurden Beetpatenschaften übernommen auf die eine Stahlskulptur mit Gießkanne wie selbstverständlich hinweist.
Baugestaltung und -entwicklung
In Obererbach finden sich viele vorbildlich gestaltete auch kleinere bauliche Elemente. Verlässt man das zentral an einem kleinen See gelegene Dorfgemeinschaftshaus führt der Weg vorbei an einem malerisch gestalteten, alten Bauwagen, dem „Kulturbauwagen“ der als kleine Bücherei fungiert und der für Projekte von Kindern und Familien zur Verfügung steht. Hier fühlt man sich fast ein wenig nach Bullerbü versetzt. Am See selbst werden Geländer durch breitere Balken ersetzt, die auch als einfache Sitzmöglichkeiten genutzt werden können. Der kleine Willi-Eichelhard-Steg führt unweit über den Erbach und eröffnet die Möglichkeit zu einem Rundweg durch die Gemeinde. Bald passiert man den Eingang zum Stollen des ehemaligen Bergwerks „Pauline“ in dem heute Fledermäuse leben, auf die eine Beschilderung hinweist. Im Dorf selbst finden sich einige ortsbildprägende, von viel Grün umgebene Gebäude. Die bauliche Entwicklung bleibt richtigerweise zurückhaltend. Die Gemeinde hatte den Mut eine ehemalige leer stehende Gaststätte zu erwerben, zu Wohnzwecken umzubauen und wieder zu veräußern, Heute ist der ehemalige Schandfleck wieder belebt und fügt sich ordentlich in das Dorf ein. Zu den dörflichen Elementen gehört auch ein sehr schöner, naturnah gestalteter Spielplatz der mitten im Dorf genau die richtige Mischung zwischen einfachem Spielgerät und heimeligem Versteck bietet. Einen ganz besonderen baulichen Höhepunkt stellt das ehemalige 1886 errichtete Bahnhofsgebäude dar. Es ist heute als Wohnhaus genutzt. Die Eigentümer respektierten das Gebäude in seiner Struktur in vorbildlicher Weise, die historischen Elemente wurden erhalten, die Wohnnutzung so einfühlsam integriert, dass man glaubt in jedem Moment einem Bahnbediensteten zu begegnen. Dies wird noch dadurch unterstützt, dass die heutige Bahn im Stundentakt in unmittelbare Nähe hält.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Bezogen auf die Grüngestaltung könnte der Leitgedanke lauten: „Das Dorf in der Landschaft - die Landschaft im Dorf“. So sehr verzahnt sich Obererbach mit der um-gebenden Westerwaldlandschaft. Dass eine solch kleine Gemeinde über ein eigenes Baumkataster verfügt ist außergewöhnlich und schon deshalb erwähnenswert. Erfreulich auch der großzügige Ausgleich für den neu geplanten Fußweg durch parallel dazu neu angepflanzte Walnussbäume. Im Dorf finden sich einige Bauerngärten, die dabei helfen können Kinder an die Natur heran zu führen, was in einem solchen in die Landschaft eingebundenen Ort fast als eine Selbstverständlichkeit erscheint. Auch der Bereich mit neuern Gebäuden, der sich entlang der Straße „An den Eichen“ findet ist insgesamt gut eingegrünt. Einzelne Ergänzungen mit Großgrün wären schön. Vielleicht kann dabei die Idee eines „Leitbaumes“ aufgenommen werden. Und was böte sich da besser an als die Eiche?
Gesamtbeurteilung
Das vergleichsweise kleine Dorf besticht zunächst durch seine Lage in der Landschaft und der Art und Weise, wie es diese zu nutzen versteht. Es herrscht hier eine Atmosphäre der Gemeinschaft, die es so, wohl nur im ländlichen Raum geben kann und die als eigene Stärke bewusst entwickelt wurde. Die Offenheit, die von den Akteuren dabei ausgestrahlt wird, erlaubt wohltuend ganz unterschiedliche Lebensansätze in ländlicher Umgebung. Von provinzieller Enge ist hier nichts zu spüren.
4. Platz:
Ortsgemeinde Obernhof
Obernhof ist inmitten des Naturparks Nassau in der Verbandsgemeinde Nassau im Rhein-Lahn-Kreis unmittelbar an der Lahn gelegen. Die Gemeinde zählt etwa 410 Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Ein Besuch auf der professionell anmutenden Homepage der Gemeinde lenkt den Blick auf den Imagefilm „Obernhof- it´s time to recharge“, der humorvoll die Neugierde auf den kleinen Ort an der Lahn weckt und Lust darauf macht sie näher zu erkunden. Inhaltlich verrät er das Leitthema dieses Dorfes „Tourismus in einer Weinlandschaft“. Schließlich gehören die wenigen Weinlagen hier zum Anbaugebiet „Mittelrhein“. Dieses Leitbild ist logisch aus den hier vorhandenen Strukturen entwickelt. Rad – und Wanderwege verlaufen entlang der Lahn und der Fluss ist zudem ein beliebtes Boots- und Paddelrevier. Einwohner und Touristen profitieren gemeinsam vom gut angeschlossenen Bahnhaltepunkt an der Strecke Koblenz-Gießen an dem mehr als einmal in der Stunde ein Zug hält.
Dabei kann es nicht der Gemeinde angelastet werden, dass eine Fahrtrichtung noch nicht barrierefrei erreichbar ist. Im Gegenteil, durch mutiges Auftreten und mit einer an die Bahn gerichteten Unterschriftaktion konnte erreicht werden, dass nachträglich eine Rampe gebaut wird. Obernhof nutzt für seine Entwicklung konsequent das Instrumentarium der Dorferneuerung. Die Gemeinde ist seit 2016 vom Land Rheinland-Pfalz als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt anerkannt. Die weitere Verbesserung der touristischen Infrastruktur stellt einen wichtigen Baustein zur Aufwertung der Gemeinde dar. So ist es gelungen den Campingplatz zu modernisieren und zwei gastronomische Betriebe (kleines Hotel und italienisches Restaurant) neu anzusiedeln. Die Entwicklung der „Marke Obernhof“ mit einheitlichem Layout schafft bei all dem, was mit Obernhof zu tun hat, einen hohen Wiedererkennungswert. Sie wird zudem geschickt genutzt ein „Wir-Gefühl“ zu vermitteln. Auch das war im Rahmen des Rundganges deutlich zu spüren.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Obernhof verfügt über ein reges Vereinsleben, das wie anderswo, einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Gemeindelebens beisteuert. Senioren wird ein „Erzähl-Café“ angeboten. Niederschwellige, regelmäßige Bürgerbeteiligung findet im Rahmen eines Bürgerstammtisches immer am 1. Donnerstag im Monat statt. Interessen der Kinder und Jugendlichen können auch von einer Jugendvertretung formuliert werden. Neben Wander-, Rad und Paddeltouristen werden auch die Kinder und Jugendlichen des Dorfes das neue Freizeitgelände am Lahnufer nutzen. Die attraktiv gestaltete Homepage führt sehr gut in die Gemeinde ein und weist auf alle wichtigen touristischen Höhepunkte und Veranstaltungen hin. Besonders erwähnenswert sind die zeitgemäß entwickelten Vermarktungswege der Gemeinde und die Kooperation mit Nachbargemeinden im Rahmen der Kulturinitiative „Gegen den Strom“, einem der großen Sommerfestivals in Rheinland-Pfalz, das an reizvollen Spielstätten entlang der Lahn zwischen Lahnstein und Diez ausgetragen wird. Insgesamt finden fast 80 kulturelle Veranstaltungen und Feste im Jahres verlauf statt. Fehlende Finanzmittel werden durch großes, bürgerschaftliches Engagement ausgeglichen.
Beispielhaft sei die Übernahme der Grünpflegearbeiten, die zu hohen Kosteneinspa-rungen für die Gemeindekasse führt, erwähnt.
Baugestaltung und -entwicklung
Im Rahmen des Dorfrundganges finden sich wohltuend immer wieder regionaltypi-sche, ortsbildprägende Gebäude. Besonders erfreulich ist, dass dabei kaum Leer-stände ins Auge fallen. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Bebauung unmittelbar entlang der Lahn. In der Pflege und Verbesserung dieser Häuser liegt noch weiteres Entwicklungspotential. Große Sorgfalt sollte für die beabsichtige Neugestaltung der Flächen beim Hotel am Goetheberg aufgewandt werden. Die hier vorhandene Aufweitung des Raumes sollte als Platzfläche begriffen, die angrenzenden Gebäude als wichtige Raumkanten gesehen werden. Dieser Raum besitzt auch für die Ortsansicht vom gegenüber liegenden Lahnufer eine große Wirkung. Bei der Neuordnung der vorhandenen Stellplätze, sollte geprüft werden, ob deren Anzahl nicht zugunsten einer städtebaulichen Aufwertung, reduziert werden kann. Gelungen ist der von hier aus etwas lahnabwärts gelegene, unmittelbar an Leinpfad und Fluss gelegene öffentliche Garten, der eine befestigte Platzfläche ersetzt.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Mit einem hervorragenden Überblick über die Lage des Dorfes in der Landschaft und an der Lahn wird belohnt, wer den Aufstieg zum Aussichtspunkt „Goetheblick“ nicht scheut. Von hier erkennt man das Kloster Arnstein als „Landmarke“ sowie die verblie-benen Weinlagen und kann sich die im Rahmen der Flurbereinigung geplanten Freistellungen und Reaktivierung von Weinbergen gut erläutern lassen. Das Vorhaben den Weinbau zu stärken, zukunftsfähig aufzustellen und den Offenland-Charakter der Landschaft zu erhalten und zu entwickeln, wird positiv hervorgehoben. Dieses Projekt könnte durch ein Beweidungsprojekt noch weiter bereichert werden. Die geplante Hängebrücke im Verlauf des Lahntalwanderweges wird einen zusätzlichen „Zweitälerblick“ erlauben. Die Gestaltung der „Borngass“ , die en Weinbaucharakter von Obernhof hervor hebt, ist gut gelungen.
Sie könnte noch in das Dorf hinein fortgeführt werden. Nicht ortstypische Gehölze wurden gerodet, Springkraut und Knöterich entfernt. Zudem verfügt die Lahnland-schaft über eine erstaunlich artenreiche Tier- und Pflanzenwelt entlang des Gewäs-sers, in den Weinbergen und im unmittelbar benachbarten Wald, die beispielsweise durch Freischnitt von Sonnenflächen entlang des Flusses, den Unterhalt von Tro-ckenmauern im Weinberg, dessen Bewirtschaftung und die naturnahe Mischholzwirtschaft gepflegt und gesichert wird.
Gesamtbeurteilung
Die unterschiedlichen Themenbereiche sind schon heute gut miteinander vernetzt. Dieser schon heute lebhafte Prozess kann durch die Anerkennung als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt weiteren Auftrieb erhalten. Die Orts- und regionaltypi-schen Merkmale der Gemeinde werden geschickt hervorgehoben. Die Gemeinde Obernhof hat sich als lebhaftes, kleineres Dorf präsentiert, das seine touristischen Stärken zum Nutzen von Einheimischen und Touristen geschickt in den Vordergrund stellt.
5. Platz:
Ortsgemeinde Rech
Rech liegt in der Verbandsgemeinde Altenahr im Landkreis Ahrweiler am Mittellauf der Ahr. Die Gemeinde ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort mit knapp 600 Einwohnern. der unmittelbar an der Ahr gelegen ist. .
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Rech ist eine von Weinbau und Tourismus geprägte Gemeinde, die aufgrund Ihrer landschaftlich bevorzugten Lage und der guten Bahnanbindung auch ein attraktiver Wohnstandort ist. Dies wird auch dadurch belegt, dass kaum Leerstände anzutreffen sind. Zur guten Infrastruktur gehört auch die Versorgung mit schnellem Internet, wichtig für die Wirtschaft, attraktiv für Private. Etwa 20 größere Weinbaubetriebe, die überwiegend Rotwein produzieren sind in Rech aktiv. Die Gemeinde vermittelt bereits heute eine spürbar dynamische Entwicklung die systematisch weiter getrieben werden soll. Deshalb beabsichtigt sie, sich auch als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt in der Dorferneuerung zu bewerben. Erfreulich ist, dass Rech nicht, wie zahlreiche andere kleine Gemeinden „überaltert“ ist, sondern über eine ausgewogene Bevölkerungsentwicklung verfügt. Dies spiegeln auch die Projekte der Gemeinde wieder, die möglichst die Interessen aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigen.
Besonderes Interesse weckt ein kleiner an eine Gastronomie angegliederter Laden, der „wilde Bauernladen“. Er verfügt über eine stetig erweiterte, spannende und reichhaltige Auswahl an Ahrweinen und regionalen Produkten, die ganz zeitgemäß auch im Onlinehandel zu haben sind. Positiv schließlich ist die Erklärung der Gemeinde zu werten, konsequent Innenentwicklung vor Außenentwicklung zu betreiben, was leider immer noch keine Selbstverständlichkeit darstellt.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Naturgemäß verfügt Rech als Fremdenverkehrsgemeinde in einer Weinregion über einen ausgeprägten Veranstaltungskalender mit dem Höhepunkt Weinfest. Am zwei-ten Adventswochenende verwandelt sich der Ort in einen stimmungsvoll anmutenden mittelalterlichen Marktplatz. Die Vereine, seien es die freiwillige Feuerwehr mit ihrer nachwuchsfördernden Jugendfeuerwehr oder der Heimat-und Verkehrsverein, bilden auch in Rech das „Rückgrat“ des gesellschaftlichen Lebens.
Die Gemeinde gleicht, wie manche andere auch, den Mangel an Geld durch bürger-schaftliches Engagement aus. Ein unverzichtbares Element der dörflichen Entwick-lung, das aber auch Gemeinschaft stiften kann. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Erarbeitung des gelungenen Konzeptes für den Spielplatz am Bürgerhaus in das die Kinder und deren Eltern einbezogen wurden und die daran anschließende Umsetzung mit vielen freiwilligen Helfern.
Baugestaltung und -entwicklung
Unweit der schönen Nepomuk-Brücke, die seit etwa 1700 über die Ahr führt und zu-letzt 2008 grundlegend renoviert wurde, befindet sich die alte Schule, ein ortsbildprä-gendes Gebäude, das aufgrund seiner angemessenen Dimensionen ein beispielhaftes Bürgerhaus darstellt, das sich aufgrund seiner günstigen Lage inmitten des Dorfes hervorragend in die Ortsstruktur einfügt und einen gelungenen Ortsmittelpunkt ausbildet. Verstärkt wird dies noch durch den nahe gelegenen attraktiv gestalteten Spielplatz, der als weitere belebende Funktion hinzu tritt.
Hier finden sich neben einer vielfältigen Auswahl an Spielgeräten eine „Naschhecke“ die den Kindern essbares aus der Natur näher bringen soll. Erwähnt werden muss noch der schöne, schattenspendende Baumbestand. Bei einem Rundgang durch die Gemeinde findet der Besucher attraktive, abwechslungsreiche, Bereiche mit zahlreichen, teils besonders liebevoll gestalteten, ortsbildprägenden Gebäuden, die meist als Fachwerkgebäude ausgeführt sind, vor. Sie qualifizieren Rech zusätzlich als Fremdenverkehrsgemeinde, die man gerne besucht. Eine wichtige Verbindung zum stark frequentierten Rotweinwanderweg stellt die neue Herrenbergbrücke dar. Hier wäre eine bessere Einbindung durch die Fortführung der farblichen Gestaltung in die baulichen Elemente der unmittelbaren Umgebung wünschenswert. Erfreulich ist die richtungsweisende moderne Architektur, wie zum Beispiel die Erweiterung eines eingesessenen Weinbaubetriebes mit einem architektonisch zeitgemäß ausgeprägten Baukörper, der den Bestand bereichert.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Rech ist aufgrund seiner Lage eine von der Landschaft bevorzugte Gemeinde. Es findet sich eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt, die es zu schützen und zu pflegen gilt. Das Thema Wein und Most sollte im Dorf noch weiter erlebbar gemacht und intensiviert werden. Bereits heute öffnen sich private Innenhöfe im Ort ganz oder zeitweise zum öffentlichen Bereich hin. Eine Innenhofkultur als „Marke“ könnte das Dorfinnere vielleicht noch weiter bereichern. Eine weitere Aufwertung könnte das Dorf auch durch die geschickte Anordnung von Standorten für einzelne Großbäume erfahren. Schön sind die klassischen Nutzgärten, die noch in der Gemeinde zu finden sind. Sie bieten eine einfache die Möglichkeit Kinder und Jugendliche an Natur und gesunde Ernährung heran zu führen.
Gesamtbeurteilung
Die Gemeinde Rech besitzt aufgrund ihrer landschaftlich bevorzugten Lage in einem weltbekannten Weinbaugebiet und mit ihren auch guten öffentlichen Verkehrsverbindungen eine sehr gute Grundlage für ihre weitere Entwicklung.
Sie sollte neben ihren bekannten Nachbargemeinden Mayschoss und Dernau Nischen suchen und eine selbstbewusste Entwicklung betreiben.