Landwirtschaft 4.0 – 1.145.000 Euro Förderung für Projekt zur künstlichen Intelligenz beim Rebschnitt am DLR Mosel in Bernkastel-Kues

Auf dem Foto sicht man von links nach rechts Frau Dr. Katharina Prüm (Weingut Joh. Jos. Prüm), Herrn Prof. Dr. Dideir Stricker (Uni Kaiserslautern), Herrn Thomas Linnertz (ADD-Präsident), Herrn Dirk Hübener (Geschäftsführer der GDV Gesellschaft für geografische Datenverarbeitung mbH), Herrn Staatssekretär Andy Becht (Ministerium für  Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau), Herrn Dr. Matthias Porten und Herrn Norber Müller (beide vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Mosel bei der Übergabe des Förderbescheides
v.l.n.r.: Dr. Katharina Prüm (Weingut Joh. Jos. Prüm), Prof. Dr. Didier Stricker (Uni Kaiserslautern), Thomas Linnertz (ADD-Präsident), Dirk Hübener (Geschäftsführer der GDV Gesellschaft für geografische Datenverarbeitung mbH), Staatssekretär Andy Becht (Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau), Dr. Matthias Porten und Norber Müller (beide vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Mosel

Trier / Bernkastel-Kues – Einen Bewilligungsbescheid über eine Förderung von 1.145.000 Euro an ELER-Mitteln im Rahmen der Fördermaßnahme „Europäische Innovationspartnerschaft landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) konnten Staatssekretär Andy Becht und der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Thomas Linnertz, dem Geschäftsführer der GDV Gesellschaft für geografische Datenverarbeitung mbH, Dirk Hübener als Lead-Partner der Operationellen Gruppe „KI-Rebschnitt“ übergeben. Die Förderung kommt dem Innovationsvorhaben „KI-Rebschnitt - KI unterstützter Rebschnitt am Beispiel des wundarmen Rebschnitts im Steillagenweinbau an der Mosel“ zugute.

„Mit dem auf Künstlicher Intelligenz aufbauenden ‚sanften Rebschnitt‘ besteht die Möglichkeit, diese komplizierten Arbeiten einfacher, pflanzenschonender, kostenärmer und damit insgesamt effizienter auszuführen. Eine digital gesteuerte Führung macht den Rebschnitt präziser, vermeidet unnötige Schnittwunden an der Pflanze und steigert so die Langlebigkeit der Rebanlagen. Das Beispiel zeigt: Die Digitalisierung im Weinbau ist ein absoluter Gewinn – für die Winzerinnen und Winzer, die Nachhaltigkeit im Weinbau und sie bringt neue Beschäftigungsperspektiven mit sich“, sagte Landwirtschaftsstaatssekretär Andy Becht. Das Vorhaben zeige auch die Chancen der EIP-AGRI-Förderung im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE für Landwirtschaft und Weinbau. Bis Herbst laufe ein weiterer Förderaufruf.  KI-Rebschnitt ist ein typisches EIP-Vorhaben, Anliegen der Praxis gemeinsam mit der Wissenschaft lösen.

„Die Nutzung künstlicher Intelligenz bei der Digitalisierung im Weinbau ist zukunftsweisend für die Landwirtschaft 4.0. Ich freue mich ganz besonders, dass hier am DLR Mosel in Bernkastel-Kues ein starkes Team aus Wissenschaft und Praxis zusammengefunden hat, dass diese neue Technologie für den Einsatz im Weinbau testet und weiterentwickelt. Ich bin mir sicher, dass der Weinanbau von den Projektergebnissen profitieren wird. Dieses Projekt kann aber auch zukunftsweisend für viele andere Bereiche in der Landwirtschaft aber auch darüber hinaus sein“, so ADD-Präsident Linnertz.

„Die Idee zu KI-Rebschnitt wurde im Februar 2020 auf einer Delegationsreise des MWVLW in Japan geboren und innerhalb eines Vierteljahres als EIP-Agri Förderprojekt konzipiert. Seit Mitte Oktober sind wir daran am Arbeiten, und unsere ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Im kommenden Winter werden wir den Prototyp erstmalig im Rebschnitt einsetzen. Wenn die KI zuverlässig funktioniert, wird sie den Weinbau an der vielleicht kritischsten Stelle sowohl ökologisch, als auch ökonomisch maßgeblich voranbringen - zum Nutzen vor allem der Winzer“, so Dirk Hübener (GDV).

In der Operationellen Gruppe „KI-Rebschnitt“ arbeiten neun Projektbeteiligte zusammen: Die GDV Gesellschaft für geografische Datenverarbeitung mbH (Federführung), die TU Kaiserslautern, das DLR Mosel, das Staatsweingut Mosel, das Weingut Joh. Jos. Prüm, das Weingut K. und D. Regnery, das Weingut A. Scholtes, das Weingut Chr. Porten, das Weingut Beiser GbR.

Der Rebschnitt ist eine der kompliziertesten, aufwändigsten, teuersten und kritischsten Arbeiten für Winzer, doch er ist entscheidend für die langfristige Entwicklung jedes Weinbergs. Um Fehler im Rebschnitt zu vermeiden, werden diese Arbeiten bis heute vornehmlich manuell und von erfahrenem Fachpersonal oder dem Winzer selbst ausgeführt.

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